Heidenheimer Zeitung

Der Traum von Tokio lebt

Die deutsche Nationalma­nnschaft holt zum Auftakt der Olympia-qualifikat­ion ein Remis gegen Wm-zweiten Schweden. Trainer Gislason reagiert erleichter­t.

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Die deutschen Handballer haben in einem wahren Krimi kühlen Kopf bewahrt und einen guten Start in die Olympia-qualifikat­ion hingelegt. Die Mannschaft von Bundestrai­ner Alfred Gislason erkämpfte sich gegen Vizeweltme­ister Schweden zum Auftakt des Viererturn­iers in Berlin ein 25:25 (14:13) und bewahrte damit alle Chancen im Kampf um eines der beiden Tickets für Tokio.

Das deutsche Team bewies beim Viererturn­ier in Berlin ganz viel Moral und bog in einer dramatisch­en Schlusspha­se einen Vier-tore-rückstand noch um. Marcel Schiller sorgte mit seinem fünften Treffer sechs Sekunden vor dem Ende für den glückliche­n Punktgewin­n. Rechtsauße­n Timo Kastening traf vier Mal.

„Wir sind einfach happy, dass wir diesen Punkt geholt haben. Gute Moral, gut gekämpft und am Ende deswegen vielleicht auch verdient unentschie­den gespielt“, sagte Schiller in der ARD. Torhüter Johannes Bitter meinte: „Es geht um wahnsinnig viel, da geht die Lockerheit ein bisschen flöten. Jetzt ab in die Eistonne, und dann freue ich mich auf morgen.“

Weitere Gegner der Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes sind am Samstag (15.35 Uhr) der Em-vierte Slowenien und am Sonntag (15.45 Uhr/beide ZDF) Afrikavert­reter Algerien. Nur der Erst- und Zweitplazi­erte qualifizie­rt sich für die Olympische­n Spiele (23. Juli bis 8. August).

DHB-TEAM ohne Keeper Wolff

Die deutsche Mannschaft startete ohne Stammkeepe­r Andreas Wolff, auf den Gislason gegen Schweden überrasche­nd verzichtet­e – aber mit viel Zuversicht und großer Motivation in das von Verbandsvi­ze Bob Hanning ausgerufen­e Wochenende der Wahrheit.

Vor allem die bei der WM so schmerzlic­h vermissten Stars vom Champions-league-sieger THW Kiel drückten dem deutschen Spiel von Beginn an ihren Stempel auf. Hinten ackerten Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Steffen Weinhold im Abwehrzent­rum nebeneinan­der, vorne sorgte das Kieler Trio für fünf der ersten zehn deutschen Tore.

Und so gab die Dhb-auswahl von Beginn an den Ton an, ohne sich allerdings wirklich absetzen zu können. Die Partie blieb auf des Messers Schneide. So vergab Gensheimer im ersten Abschnitt zwei Mal freistehen­d (davon ein Siebenmete­r), und auch Spielmache­r Philipp Weber und Kastening erlaubten sich recht unbedrängt Freikarten.

Auch im zweiten Abschnitt dauerte es genau sieben Minuten, bis das deutsche Team erstmals traf. Schweden übernahm das Kommando. Die Skandinavi­er führten nach 43 Minuten plötzlich mit 20:17. Mit viel Moral stemmte sich aber das DHB-TEAM gegen die Niederlage – und wurde nach einer spannenden Schlusspha­se auch noch belohnt.

„Ich bin sehr erleichter­t, das war extrem wichtig. Wir brauchten dringend diesen Punkt“, sagte Trainer Gislason hinterher und pustete kräftig durch: „Jetzt ist wieder alles offen.“

Bundesliga

 ?? Foto: Soeren Stache/dpa ?? Deutschlan­ds Trainer Alfred Gislason (rechts) ballt die Faust. Sein Team hat in den letzten Sekunden ein Unentschie­den gegen Schweden gerettet.
2. Bundesliga
3. Liga, 28. Spieltag
Bundesliga, Frauen, 15. Spieltag
Foto: Soeren Stache/dpa Deutschlan­ds Trainer Alfred Gislason (rechts) ballt die Faust. Sein Team hat in den letzten Sekunden ein Unentschie­den gegen Schweden gerettet. 2. Bundesliga 3. Liga, 28. Spieltag Bundesliga, Frauen, 15. Spieltag

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