„In Corona-zeiten immer möglich“
Aufgrund positiver Tests bei Holstein Kiel wurde das Heimspiel des 1. FC Heidenheim nicht ausgetragen. Den betroffenen Personen gehe es den Umständen entsprechend gut.
Vor fast genau einem Jahr bekam der 1. FC Heidenheim zum ersten Mal die Auswirkungen der Coronavirus-pandemie zu spüren, ausgerechnet an einem Freitag, dem 13. Während im Amateursport für das Wochenende bereits alles abgesagt worden war, hielt die Deutsche Fußballliga lange daran fest, den Spieltag in der Bundesliga und der 2. Liga auszutragen. Nach anhaltender Kritik, auch von Fußballprofis selbst, ruderte die DFL am 13. März 2020 zurück und unterbrach die Saison. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der FCH auf dem Weg nach Bochum, wo einen Tag drauf die Partie beim VFL als „Geisterspiel“ausgetragen werden sollte. Der Heidenheimer Mannschaftsbus drehte aber knapp zwei Stunden vor Bochum um.
Gäste waren nicht in Heidenheim
Nun, ein Jahr später, ist das Coronavirus noch immer ständiger Begleiter auch im Profibetrieb. Dieses Mal musste das Heimspiel des FCH gegen Holstein Kiel abgesagt werden. Planmäßig wollten die Gäste am Freitag von Kiel aus losfliegen. Doch dazu kam es nicht. Bei vorgeschriebenen Pcrtests gab es „vier positive Befunde auf das Covid-19-virus“. Um wen es sich handelt und ob Spieler betroffen sind, teilte der Verein nicht mit.
Nach Auskunft von Maren Schneider, Pressesprecherin Sport bei Holstein Kiel, gab es am Donnerstagabend die positiven Befunde. Das zuständige Gesundheitsamt habe daraufhin am Freitagvormittag eine Entscheidung getroffen.
„Für die gesamte Mannschaft und Teile des Funktionsteams“sei eine häusliche Quarantäne angeordnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Das Infektionsgeschehen sei von den zuständigen Behörden als Corona-ausbruch deklariert worden.
„Den betroffenen Personen geht es den Umständen entsprechend gut und sie haben keine oder nur leichte Symptome“, erklärte dazu Dr. Klaus Henningsen,
Mannschaftsarzt und Hygienebeauftragter von Holstein Kiel.
Sieben Stunden vor Anpfiff (18.30 Uhr) setzte die DFL die Partie ab. Noch steht nicht fest, wann die Begegnung nachgeholt werden soll. „Diese kurzfristige Spielverlegung ist natürlich bitter, aber in Corona-zeiten immer möglich“, erklärte Frank Schmidt. „Da wir es jedoch nicht ändern können, werden wir die Situation jetzt so annehmen wie sie ist“, fügte der Fch-trainer an.
Beim FCH seien die regelmäßigen Pcr-testungen im Vorfeld der Partie alle negativ ausgefallen, teilte der Verein auf seiner Homepage mit. Dies war allerdings nicht immer so. Zuletzt befand sich Robert Leipertz nach einem positiven Test in Quarantäne. Der 28-Jährige trainiert aber wieder.
Am 5. Spieltag stand zudem das Heimspiel des FCH gegen VFL Osnabrück auf der Kippe. Im Vorfeld gab es einen regelrechten
Wirrwarr um Coronavirus-tests. Nachdem Mittelfeldspieler Maximilian Thiel bei einem obligatorischen PCR-TEST, der vier Tage vor dem Spiel vorgenommen worden war, positiv getestet wurde, gab es bei einem weiteren Test einen Tag später für den 28-Jährigen Entwarnung. Dafür wurden laut FCH aber fünf andere Personen positiv auf das Coronavirus getestet (vier Spieler und ein Mitglied des Trainer- und Funktionsteams).
Der FCH ging von „Fehltestungen“aus und ließ einen dritten Test vornehmen, allerdings im Labor des Heidenheimer Klinikums. Dieses gab nach negativen Befunden Entwarnung, sodass die Partie gegen Osnabrück stattfinden konnte.
Für gestern und heute setzte Fch-trainer Schmidt jeweils zwei Trainingseinheiten an. „Ab sofort beginnt für uns die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel nächsten Samstag beim Hamburger SV, darauf konzentrieren wir uns jetzt“, erklärte der 47-Jährige am Freitagvormittag.