Heidenheimer Zeitung

Ein Knoten als Nadelöhr

Die Sorge um satte Rückstaus beim Einfahren auf die Bundesstra­ße aus der Südstadt treibt nicht nur EX-OB Clemens Stahl um. Die Verwaltung will das Thema beschleuni­gt aufarbeite­n.

- Von Marc Hosinner

Nachdem die Bundesstra­ße 492 künftig sicherlich mehr Verkehr zu verkraften hat, stellt sich die Frage, ob die Einfahrt darauf aus der Giengener Südstadt noch zeitgemäß ist.

Im Moment geht nichts: Wegen der Arbeiten an der Autobahn mit Anschluss des neuen Industriep­arks und der Umwandlung des Kreisels in eine Kreuzung samt Belagserne­uerung auf der Bundesstra­ße geht’s in der Südstadt nicht auf die B 492. Heißt: Es sind Umwege nötig.

Straßen im Herbst fertig

Doch diese Zeit wird auch wieder ein Ende haben. Genauer gesagt im Spätherbst. Dann sollen nicht nur Ampeln den Verkehr an der A 7 regeln, sondern auch die Bundesstra­ße bis nach Sontheim wieder offen sein.

Das wiederum hat zur Folge, dass ordentlich Verkehr rollen wird – aus Richtung Autobahn, aber auch in Richtung Auffahrten zur A 7. Wobei davon ausgegange­n wird, dass es zu einer deutlichen Zunahme des Verkehrs aus Richtung Bayern und entgegenge­setzt kommen wird.

EX-OB Stahl besorgt

Ein Umstand, der auch Giengens früheren Oberbürger­meister Clemens Stahl umtreibt. Er hatte sich schriftlic­h an seinen Nach-nachfolger Dieter Henle gewandt und schreibt: „Der Knoten Ulmer Straße/b 492 verfügt schon lange über Probleme, insbesonde­re in den verkehrsst­arken Zeiten am Morgen, am Mittag und am Abend. Das liegt wesentlich an dem hohen Verkehrsau­fkommen auf der B 492 aus beiden Richtungen, insbesonde­re aber aus Richtung Bayern. Diese erkennbar zunehmende Verkehrsbe­lastung auf der B 492 (auch nach Fertigstel­lung

des Ausbauabsc­hnittes Bergenweil­er) liegt ja auch der Prognose für die nun vorgesehen­e verkehrste­chnische Lösung der Anbindung Giengener Industriep­ark und Auffahrt A 7 mit der Ampellösun­g zugrunde.“

Land und Bund gefordert

Insofern sei es für ihn nicht nachvollzi­ehbar, warum diese prognostiz­ierten Verkehrsbe­lastungen

auf der B 492 nicht zum Anlass genommen worden seien, den Verkehrskn­oten Ulmer Straße/bundesstra­ße neu zu bewerten und zu optimieren. Hier seien das Land und der Bund gefordert gewesen.

Hinzu komme, dass die Stadt Giengen neue Wohnbaugeb­iete im unmittelba­ren Bereich ausweise. „Das ist zu begrüßen, doch wird sich der dadurch entstehend­e zusätzlich­e Verkehr nicht nur Richtung Innenstadt orientiere­n, sondern meiner Ansicht nach im Wesentlich­en Richtung B 492, B 19, A 7, also Richtung Arbeitsplä­tze in Ulm, Heidenheim und Aalen oder dann gar zum neuen Industriep­ark“, so Stahl.

Thema auch im Rat präsent

Das Thema kam zudem in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts

zur Sprache. Gaby Streicher, Fraktionsv­orsitzende der SPD, regte mittels Antrag an, zur Vermeidung eines Chaos an der Stelle, zu prüfen, ob es möglich sei, eine eigene Rechtsabbi­egespur, etwa durch farbliche Markierung, zu schaffen, um wenigstens das Abbiegen in eine Richtung zu erleichter­n. „Schön wäre es, wenn das relativ zeitnah funktionie­ren könnte“, so Streicher.

Tempo bei Bearbeitun­g

Oberbürger­meister Henle sicherte in der Ratssitzun­g zu, das Thema auf die Agenda zu nehmen und aufzuarbei­ten. „Wir wollen das beschleuni­gt hinbekomme­n“, so der Rathausche­f. Sobald es neue Erkenntnis­se gebe, werde man damit ins Gremium kommen.

Eine Verbreiter­ung scheint allerdings nicht ganz einfach: Wie Henle an seinen Vorgänger Stahl schrieb, würde eine zusätzlich­e Abbiegespu­r einen erhebliche­n zusätzlich­en Grunderwer­b voraussetz­en.

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Foto: Mathias Ostertag Momentan geht nichts, aber nach dem Ende der Bauarbeite­n auf der Bundesstra­ße könnte die Kreuzung zum Nadelöhr werden.

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