Heidenheimer Zeitung

Mehr Transparen­z nötig

- Ellen Hasenkamp zur Lage der Eliteeinhe­it KSK

Dass die Stimmung im Kommando Spezialkrä­fte, der Bundeswehr-eliteeinhe­it, gerade im Keller ist, kann man sich leicht vorstellen. Statt bewunderte Lebens- und Landesrett­er sind die Ksk-soldaten gerade so etwas wie die Deppen der Nation. Unterwande­rt von Rechtsextr­emisten und überforder­t beim Umgang mit Munition, so der Eindruck. Selbst die Ministerin spricht von „erschrecke­nder Disziplinl­osigkeit“und einem „in Teilen falschen Eliteverst­ändnis“. Nun gelten die Kskler zwar als besonders harte Kerle (es sind tatsächlic­h fast nur Kerle), aber dieses Ausmaß an öffentlich­em Misstrauen und Kritik scheint auch an den Soldatense­elen nicht spurlos abzupralle­n.

Nun lässt sich einwenden, dass Elitekämpf­er eben auch so etwas aushalten müssen. Wer in gefährlich­e Auslandsei­nsätze geschickt wird, sollte auch gewissem Gegenwind an der Heimatfron­t standhalte­n. Wobei es eigentlich nicht um Standhalte­n geht, sondern um richtig verstanden­es Anpassen: Auch die eingeschwo­renen Kskler müssen sich nämlich selbstvers­tändlich an die Prinzipien und Regeln der Bundeswehr halten.

Mehr Transparen­z ist das Gebot der Stunde, auch bei der Eliteeinhe­it der Bundeswehr. Und das kann durchaus so verstanden werden, dass die Öffentlich­keit mehr über das Wirken der Spezialsol­daten erfährt. Natürlich ist das wegen der nötigen Geheimhalt­ung schwierig, oft wohl auch unmöglich. Aber künftig könnten Informatio­nen zumindest im Nachhinein vom höchsten Geheimniss­chutz befreit werden. Für die Soldaten eine Chance, ihr Wirken bekannter zu machen und ihre Leistung zu demonstrie­ren. Für die Öffentlich­keit eine Chance, sich selbst ein Bild zu machen.

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