Immer mehr Jüngere im Krankenhaus
Intensivpatienten sind inzwischen oft unter 65. Kliniken bereiten sich auf Anstieg bei den Covid-19-patienten vor.
Tübingen/freiburg. Die Kliniken in Baden-württemberg erwarten wegen der steigenden Infektionszahlen und der Ausbreitung von Virusmutationen in den kommenden Wochen eine zunehmende Zahl an Covid-19-patienten und damit auch eine steigende Belastung ihrer Intensivstationen. Das meldeten auf Anfrage unserer Zeitung unter anderem die Unikliniken in Tübingen, Freiburg und Ulm.
Verantwortlich gemacht wird dafür unter anderem die britische Virusvariante B.1.1.7, die auch im Südwesten auf dem Vormarsch ist. Am Uniklinikum in Ulm wurde die Mutation bereits in der vorvergangenen Woche bei zwei Dritteln der Covid-patienten nachgewiesen. Im Klinikum in Schwäbisch Hall waren es zuletzt sogar 70 Prozent. Der Landkreis Schwäbisch Hall hat derzeit als einziger Kreis im Land eine 7-Tage-inzidenz über 200.
An der Uniklinik Tübingen liegt der Anteil der Mutanten aktuell nur bei 25 Prozent – auch dort rechne man jedoch damit, „dass die Varianten die Überhand bei den Infektionen nehmen werden“, sagte Jan Liese, Leiter der Krankenhaushygiene.
Auf den Intensivstationen werden laut den Kliniken zunehmend auch jüngere Patienten behandelt. Anders als in den ersten beiden Wellen seien derzeit nur zwei der zwölf intensivmedizinisch behandelten Covid-19-patienten älter als 65 Jahre, meldet etwa die Uniklinik Freiburg. Auch die fünf Patienten, die aktuell in Tübingen beatmet werden, sind laut einer Kliniksprecherin 65 oder jünger.
Laut Intensivregister des Robert-koch-instituts sind derzeit rund 86 Prozent der Intensivbetten in Baden-württemberg belegt, der Anteil der Covid-19-patienten an der Gesamtzahl der Betten liegt bei knapp 11 Prozent. Die Zahl der Covid-intensivpatienten wird mit 262 angegeben. far