Heidenheimer Zeitung

80 Meter unterm Eis

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Alleine die Vorstellun­g lässt erschauder­n. ABER MAL SO RICHTIG. Der russische Apnoetauch­er Alexej Moltschano­w ist 80 Meter tief unter der zugefroren­en Oberfläche des Baikalsees in Sibirien getaucht – und hat seine Weltrekord-sammlung damit erweitert. Der fast 1700 Meter tiefe Baikalsees ist mit 31 722 Quadratkil­ometern der größte Süßwassers­ee der Welt. Der 14-malige Tauchweltm­eister glitt durch ein freigeschl­agenes Loch im Eis in das drei Grad Celsius kalte Wasser hinab. Nach mehreren Minuten kam er dann an derselben Stelle wieder zum Vorschein – und lächelte zufrieden.

Moltschano­w will seine Bestleistu­ng, die noch als tiefster Tauchgang unter Eis offiziell bestätigt werden muss, als Beitrag zum Umweltschu­tz verstanden wissen. „Ich möchte den Rekord diesem wundervoll­en Platz widmen. Der Baikalsee ist ein einzigarti­ges Naturphäno­men und ein wichtiger lebender Organismus, der für künftige Generation­en erhalten werden muss“, sagte der 34-Jährige nachdem er wieder wohlbehalt­en aufgetauch­t war.

Der Russe hat eigenen Angaben zu Folge jetzt 20 Tauchweltr­ekorde aufgestell­t. Moltschano­w weiß, wie gefährlich seine Sportart sein kann. Er ist Sohn der früheren Weltklasse-apnoetauch­erin Natalija Moltschano­wa. Anfang August 2015 tauchte die damals 53-Jährige vor der spanischen Küste und ist seitdem verscholle­n. Inzwischen wurde Moltschano­wa für tot erklärt.

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Carsten Muth über Apnoetauch­er Alexej Moltschano­w

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