Lämmerhirts zweite Welle
Der Journalist hat erneut über seine Corona-superhelden geschrieben.
Im Oktober 2020 feierte der Waldstettener Journalist Timo Lämmerhirt mit „Meine Superhelden gegen Corona – Ein Vierteljahr aus dem Leben eines Redakteurs“sein Buchdebüt. Kein halbes Jahr später kommt bereits das nächste Werk auf den Markt, sozusagen die Fortsetzung.
In „Meine Superhelden gegen die zweite Welle – Ein bisschen mehr als ein Vierteljahr aus dem Leben eines Redakteurs“hat Lämmerhirt, mittlerweile Redaktionsleiter der Aalener Nachrichten/ipfund Jagstzeitung, seine Geschichten rund um die Corona-pandemie fortgeführt. Im Interview erzählt der 40-Jährige von seinen Eindrücken bei der Recherche.
Herr Lämmerhirt, Sie kamen 2012 aus Dortmund ins Schwabenland. Als Journalist sollte man seine Gegenüber ja gut verstehen, das war aber nicht immer so einfach.
Timo Lämmerhirt: Rein akustisch hatte ich am Anfang tatsächlich vieles nicht verstanden. In der Konferenz habe ich immer gewartet, bis das Wort Sport fiel, hab meine Themen vorgestellt und mich dann wieder hingesetzt. Inzwischen weiß ich aber auch, was ‚da hanna’ bedeutet und dass man hier statt zur Arbeit ‚ins Geschäft’ geht.
Das eine ist der Dialekt, das andere die Mentalität . . .
Die Schwaben sind schon eher ein bisschen zurückhaltend und vielleicht sind nicht immer alle mit meiner Ruhrpott-schnauze zurechtgekommen. Aber ich denke, die Leute wissen bei mir, woran sie sind. Ich fühle mich jedenfalls hier absolut wohl. Meine Frau ist von hier, unsere Tochter wächst hier auf. Dortmund wird zwar immer meine Heimat bleiben, aber wenn ich mal dort bin und wieder aufbreche, dann sage ich: Ich fahre nach Hause.
Haben Sie diese Unterschiede auch in Ihren Büchern verarbeitet?
Nein, die Bücher haben nichts mit Regionalität zu tun. Das hätte auch Pandemie in Dortmund heißen können. Aber ich lebe hier, konnte für mein Buch Interviews mit Bürgermeistern, Landräten und Vorstandsvorsitzenden führen, hatte sehr interessante Gespräche mit Menschen aus der Gastronomie, dem Einzelhandel und dem Sport über ihre Erfahrungen in der Corona-zeit.
Apropos Sport, Sie berichten auch regelmäßig über den 1. FC Heidenheim, der in Ihrem zweiten Buch ebenfalls ausführlich gewürdigt wird. Welche Rolle spielt der Zweitligist im Raum Aalen und Gmünd?
Der FCH betreibt ein gutes Marketing, hat auch durch die Fanfreundschaften viele Anhänger in der Region. Selbst in Aalen meckert eigentlich keiner mehr groß, wenn wir über die Heidenheimer Fußballer berichten. Da hat natürlich der Absturz des VFR Aalen dazu beigetragen, eine Fanfeindschaft gibt es höchstens noch bei den Ultras.
Wer war denn ihr interessantester Gesprächspartner für das Buch?
Das ist schwer zu sagen. Tübingens OB Boris Palmer war sicher sehr interessant. Die lustigste Geschichte habe ich wohl mit dem FCH beim Relegationsspiel in Bremen erlebt. Darin kommen eine fast schon militante Ordnerin und einer der bekanntesten deutschen Fußball-kommentatoren drin vor.
Das zweite Buch
von Lämmerhirt ist für 9.90 Euro online oder direkt beim Autor (Mail redaktion@lautstube. de) zu erwerben. Weitere Infos gibt es auf der Homepage Lämmerhirts unter www.lautstube.de