Sehr gefährdet: die Knäkente (Anas querquedula)
ist der ausgeprägteste Zugvogel unter den Enten der Nordhalbkugel. Sie brütet überwiegend im nördlichen und östlichen Europa. In Badenwürttemberg kommt es nur zu wenigen Bruten, so dass die ansehnliche, kleine Ente in der Regel ausschließlich auf dem Durchzug zu sehen ist – zumal sie sich zur Brutzeit auch noch sehr heimlich verhält.
Im Herbst zieht sie nach Afrika und überquert sogar die Sahara. Etwa ab März kehrt sie aus ihren (hauptsächlich west-) afrikanischen Winterquartieren zurück und kündet damit den nahenden Frühling an. Am besten bekommt man die im Brutgebiet versteckte Knäkente also während des Durchzugs im Frühjahr vor das Fernglas, dann trägt sie auch das Prachtkleid – die feine, malerische Zeichnung ist mit Geduld aus der Nähe zu bewundern.
Auf dem Wegzug im Hochsommer und Herbst sind die Vögel dagegen schwieriger zu erkennen, dann ist es ratsam, auf die Kopfzeichnung zu achten.
Die Knäkente hält sich gerne an flachen, vegetationsreichen Gewässern auf. Auch in Gräben und überschwemmten Wiesen kann man sie beobachten. Sie ist dann meist in kleinen Trupps unterwegs, die die Wasseroberfläche mit dem Schnabel nach Würmern und Schnecken sowie Wasserpflanzen durchsieben. Ihren deutschen Namen verdankt sie den typischen, hölzern knarrenden Balzrufen der Männchen – so kann man mit der falschen Aussprache oder Schreibweise „Käckente“unter versierten Ornithologen schnell ins Fettnäpfchen treten.
Die Knäkente ist stark gefährdet. Als einzigem Langstreckenzieher unter den Enten drohen auf dem Zugweg hin und zurück ins tropische afrikanische Winterquartier Gefahren durch Bejagung und Lebensraumvernichtung – und das zusätzlich zur Entwässerung ihrer Brutgebiete im Norden.