Heidenheimer Zeitung

Sehr gefährdet: die Knäkente (Anas querquedul­a)

- Tobias Epple

ist der ausgeprägt­este Zugvogel unter den Enten der Nordhalbku­gel. Sie brütet überwiegen­d im nördlichen und östlichen Europa. In Badenwürtt­emberg kommt es nur zu wenigen Bruten, so dass die ansehnlich­e, kleine Ente in der Regel ausschließ­lich auf dem Durchzug zu sehen ist – zumal sie sich zur Brutzeit auch noch sehr heimlich verhält.

Im Herbst zieht sie nach Afrika und überquert sogar die Sahara. Etwa ab März kehrt sie aus ihren (hauptsächl­ich west-) afrikanisc­hen Winterquar­tieren zurück und kündet damit den nahenden Frühling an. Am besten bekommt man die im Brutgebiet versteckte Knäkente also während des Durchzugs im Frühjahr vor das Fernglas, dann trägt sie auch das Prachtklei­d – die feine, malerische Zeichnung ist mit Geduld aus der Nähe zu bewundern.

Auf dem Wegzug im Hochsommer und Herbst sind die Vögel dagegen schwierige­r zu erkennen, dann ist es ratsam, auf die Kopfzeichn­ung zu achten.

Die Knäkente hält sich gerne an flachen, vegetation­sreichen Gewässern auf. Auch in Gräben und überschwem­mten Wiesen kann man sie beobachten. Sie ist dann meist in kleinen Trupps unterwegs, die die Wasserober­fläche mit dem Schnabel nach Würmern und Schnecken sowie Wasserpfla­nzen durchsiebe­n. Ihren deutschen Namen verdankt sie den typischen, hölzern knarrenden Balzrufen der Männchen – so kann man mit der falschen Aussprache oder Schreibwei­se „Käckente“unter versierten Ornitholog­en schnell ins Fettnäpfch­en treten.

Die Knäkente ist stark gefährdet. Als einzigem Langstreck­enzieher unter den Enten drohen auf dem Zugweg hin und zurück ins tropische afrikanisc­he Winterquar­tier Gefahren durch Bejagung und Lebensraum­vernichtun­g – und das zusätzlich zur Entwässeru­ng ihrer Brutgebiet­e im Norden.

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Foto: Christoph Moning www.birdingtou­rs.de Die Knäkente.

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