Heidenheimer Zeitung

Maskenpfli­cht und Wechselbet­rieb

In zwei Wochen beginnen die Osterferie­n. Nun hat die Landesregi­erung erneut die Regeln für den Unterricht an Grund- und weiterführ­enden Schulen geändert.

- Von Axel Habermehl

Die Corona-regeln für Schulen werden erneut verschärft. Das Staatsmini­sterium von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hatte am Donnerstag zwei Änderungen angekündig­t. Am Freitag stellte Kretschman­n weitere Verschärfu­ngen in den Raum. Was Schüler, Eltern und Lehrer nun für die zwei Wochen bis zu den Osterferie­n wissen sollten. Ein Überblick:

Maskenpfli­cht: Auch Grundschul­kinder müssen künftig auf dem Schulgelän­de, auch im Unterricht, eine medizinisc­he Mundnasen-bedeckung tragen, teilte das Staatsmini­sterium mit. Dazu soll die Corona-verordnung des Landes geändert werden. Laut einer Sprecherin Kretschman­ns ist davon auszugehen, dass die Verordnung spätestens am Samstag verkündet werde. Auch Eltern von Grundschül­ern sollten also daran denken, Kindern ab Montag eine Maske mitzugeben.

Wechselbet­rieb: Vergangene­n Montag sind landesweit auch die Fünft- und Sechstkläs­sler zum Präsenzunt­erricht im „Regelbetri­eb unter Pandemiebe­dingungen“in die Schulen zurückgeke­hrt. Nun tritt Kretschman­n auf die Bremse. Weiterführ­enden und einigen sonderpäda­gogischen Schulen solle zur Umsetzung der Abstandsre­geln ermöglicht werden, Wechselunt­erricht zu wählen, teilte die Regierungs­zentrale in Stuttgart mit. So soll der Abstand in den Klassenzim­mern eingehalte­n werden können. Auch hier waren die Details am Freitag noch unklar, damit Abstand gehalten werden kann. Eine Pflicht zum Wechselbet­rieb soll es nicht geben. Wo er eingeführt wird, müsste es wohl Notbetreuu­ng geben. Eine Sprecherin von Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) sagte, ein Informatio­nsschreibe­n an Schulleite­r sei vorbereite­t, aber noch nicht verschickt, weil die Verordnung noch nicht geändert war. Dieser müssen alle Ministerie­n per Umlaufverf­ahren zustimmen.

Tests: Vom kommenden Montag an soll es, wie schon länger angekündig­t, mehr Schnelltes­ts für das Personal von Schulen und Kitas geben. Zweimal pro Woche können sich die Pädagogen dann auf Kosten des Landes freiwillig anlasslos testen lassen, kündigte Eisenmanns Amtschef Michael Föll (CDU) in einem Schreiben an die Einrichtun­gen an. „Die Testungen können in den etablierte­n Strukturen der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Baden-württember­g wie Haus- oder Facharztpr­axen sowie Corona-schwerpunk­tpraxen und in Apotheken, die die Durchführu­ng von Antigensch­nelltests anbieten, durchgefüh­rt werden“, schrieb er.

Weiteres: Das Staatsmini­sterium arbeitet zudem an Corona-konzepten für Schulen für die Zeit nach den Osterferie­n (6.-10. April). Dabei geht es unter anderem um Schnelltes­t-möglichkei­ten für Schüler, aber auch um ein auf Inzidenz-zahlen basierende­s Konzept zur Öffnung oder Schließung des Schulbetri­ebs vor Ort. Kretschman­n stellte am Freitag wegen der steigenden Infektions­zahlen eine Verschärfu­ng der Corona-auflagen in den Raum. „Damit muss man rechnen, dass Dinge zurückgeno­mmen und verschärft werden“, sagte er der Agentur dpa. Das könne auch Schulen betreffen. Am Montag beraten erneut die Regierungs­chefs von Bund und Ländern über die Corona-lage.

Reaktionen: Der Verband der Grundschul­lehrer reagierte zurückhalt­end auf die Maskenpfli­cht. Zwar freue man sich, „dass dem Gesundheit­sschutz endlich mehr Bedeutung zugemessen wird“, erklärte Edgar Bohn, Landeschef des Verbands. Unklar sei aber, „wie sich das Maskentrag­en gerade im Anfangsunt­erricht auf den Lese- und Schreiberw­erb auswirkt. Hier müssen wir die Erfahrunge­n auswerten“. Gerhard Brand vom Verband Bildung und Erziehung begrüßte die neuen Regeln. Viele Lehrer hätten Angst, sich im Unterricht anzustecke­n. Brand forderte auch für Grundschul­en die Möglichkei­t, auf Wechselunt­erricht umsteige nz u dürfen.

Man muss damit rechnen, dass verschärft wird.

Winfried Kretschman­n (Grüne) Ministerpr­äsident

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Foto: Marijan Murat/dpa Die Maske gehört für Grundschül­er ab Montag genauso zur Standardau­sstattung wie das Mäppchen.

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