Ein Affront
Einmal mehr ist es der Oberkochener Verwaltung und dem Gemeinderat gelungen, Königsbronn vor den Kopf zu stoßen. Die Idee, nördlich des Gewerbegebiets Oberkochen Süd II eine weitere Gewerbefläche auszuweisen, kam für die Verantwortlichen in Königsbronn überraschend.
Dass sich im Königsbronner Gemeinderat Widerstand gegen die Pläne regt, ist gut nachvollziehbar und auch richtig. Vor allen Dingen, weil mit diesem einseitigen Vorstoß wieder einmal die interkommunale Zusammenarbeit von einer Seite aus mit Füßen getreten wird. Und das, obwohl die beiden Nachbargemeinden eine jahrzehntelange Partnerschaft in Sachen Gewerbegebiet verbindet. Dass es um diese Partnerschaft nicht zum Besten bestellt und diese keinesfalls freundschaftlich ist, wurde in der Vergangenheit immer wieder deutlich. Vielmehr handelt es sich um ein reines Zweckbündnis und wird damit dem Namen Zweckverband mehr als gerecht.
Die Argumente, die die Königsbronner Gemeinderäte gegen das Gewerbegebiet ins Feld führen, sind gut durchdacht und absolut nachvollziehbar. Dass sie sich ebenso wie Bürgermeister Michael Stütz in der Diskussion emotional zurückgehalten und ihren Widerspruch mit Fakten belegt haben, ist beinahe schon bewundernswert. Denn das Vorgehen, das von Oberkochener Seite einmal mehr gewählt wurde, zeugt von reinem Egoismus, ist ein Schlag ins Gesicht, eine Beleidigung für die interkommunale Zusammenarbeit und ein Affront gegenüber dem „Partner“Königsbronn.