Melkkuh Königsklasse
Das Viertelfinale der Champions-league verspricht Nervenkitzel. Endlich. Nach zähen Vorrundenspielen und einem nur mäßig spannenden Achtelfinale geht es mit der Runde der letzten acht Teams so richtig los. Nun endlich werden auch Teams wie Bayern München, Manchester City und Real Madrid ernsthaft gefordert. Die Fans dürfen sich schon jetzt auf die Spiele freuen.
Keine Begeisterung kommt hingegen auf, wenn man an den neuen Modus der Champions League denkt, der ab 2024 gelten soll. Laut Kicker ist das Vorhaben bereits abgenickt, sind nur noch Details zu klären. Demnach können sich künftig 36 statt 32 Teams für die Königsklasse qualifizieren. Sie werden nicht mehr in Gruppen aufgeteilt, sondern spielen nach dem „Schweizer Modell“in einer Liga gegeneinander. Heißt: Jeder Klub bestreitet zehn Vorrundenspiele und mitunter noch eine zusätzliche Play-off-runde, ehe es in die K.o.-runde geht. Macht in Summe 225 statt 125 Begegnungen pro „Königsklassen“-saison.
Wie die zusätzlichen Partien in den ohnehin schon vollen Terminkalender gepresst werden, ist offen. Wie die Spieler, die zwischen Liga-, Pokal- und Länderspielen immer weniger Zeit zur Regeneration haben, die Belastung wegstecken, ist den Oberen offenbar nicht so wichtig. Die Uefa melkt ihre
Kuh Champions League so gut es irgend geht. Mehr Spiele bedeuten mehr Einnahmen. Hauptsache, der Rubel rollt.