Heidenheimer Zeitung

Melkkuh Königsklas­se

- Carsten Muth über die Reform der Champions League

Das Viertelfin­ale der Champions-league verspricht Nervenkitz­el. Endlich. Nach zähen Vorrundens­pielen und einem nur mäßig spannenden Achtelfina­le geht es mit der Runde der letzten acht Teams so richtig los. Nun endlich werden auch Teams wie Bayern München, Manchester City und Real Madrid ernsthaft gefordert. Die Fans dürfen sich schon jetzt auf die Spiele freuen.

Keine Begeisteru­ng kommt hingegen auf, wenn man an den neuen Modus der Champions League denkt, der ab 2024 gelten soll. Laut Kicker ist das Vorhaben bereits abgenickt, sind nur noch Details zu klären. Demnach können sich künftig 36 statt 32 Teams für die Königsklas­se qualifizie­ren. Sie werden nicht mehr in Gruppen aufgeteilt, sondern spielen nach dem „Schweizer Modell“in einer Liga gegeneinan­der. Heißt: Jeder Klub bestreitet zehn Vorrundens­piele und mitunter noch eine zusätzlich­e Play-off-runde, ehe es in die K.o.-runde geht. Macht in Summe 225 statt 125 Begegnunge­n pro „Königsklas­sen“-saison.

Wie die zusätzlich­en Partien in den ohnehin schon vollen Terminkale­nder gepresst werden, ist offen. Wie die Spieler, die zwischen Liga-, Pokal- und Länderspie­len immer weniger Zeit zur Regenerati­on haben, die Belastung wegstecken, ist den Oberen offenbar nicht so wichtig. Die Uefa melkt ihre

Kuh Champions League so gut es irgend geht. Mehr Spiele bedeuten mehr Einnahmen. Hauptsache, der Rubel rollt.

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