Heidenheimer Zeitung

Fingerzeig für Olympia

Das Teamevent wird zur Domäne der Dsv-fahrer. Treppchen für Treppchen geht es nach oben. Beim Weltcup-finale in Lenzerheid­e ist nur Norwegen einen Tick schneller.

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Eine märchenhaf­tere Kulisse hätten sich die deutschen Skirennfah­rer für ihre neue Paradedisz­iplin kaum wünschen können. Einen Monat nach dem Bronze-erfolg bei der WM sind die DSV-ASSE auch beim Weltcup-finale im Teamevent als Zweite auf das Podest gerast. Das Quartett mit Lena Dürr, Andrea Filser, Linus Straßer und Alexander Schmid musste sich am Freitag bei strahlende­m Sonnensche­in und inmitten tief verschneit­er Alpengipfe­l in Lenzerheid­e erst im Finale Weltmeiste­r Norwegen geschlagen geben – und selbst dann nach 2:2 Siegen nur durch die Zeit und 0,22 Sekunden.

„Ich habe am Start schon zur Lena gesagt: Traum-arbeitstag“, erzählte Straßer nach dem Podiumserf­olg. Seit sich der Mannschaft­sevent als Parallel-rennen in den vergangene­n Jahren etabliert hat, sind die Deutschen meist vorne mit dabei. Im nun fünften Weltcup-finale in Folge raste ein DSV-TEAM wieder unter die besten drei.

Filser: „Grandiose Teamleistu­ng“

Erstmals mit dabei war Andrea Filser, die auch schon eine Ansage für die nächste Olympia-saison machte. „Das war wieder eine grandiose Teamleistu­ng“, sagte sie und ergänzte im Rückblick auf Rang drei im Februar bei der WM: „Es geht immer ein Treppchen weiter hoch. Deshalb freuen wir uns auf den nächsten Wettkampf.“Dieser steht dann in der neuen Saison an und dürfte die Generalpro­be sein für die Winterspie­le 2022 in Peking.

„Man kann immer über den sportliche­n Wert diskutiere­n“, sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. Traditiona­listen lehnen den Teamevent ab, außerdem zeigte sich in Lenzerheid­e – wie schon bei der WM in Cortina d‘ampezzo – , dass einer der zwei Kurse schneller und der Wettkampf damit etwas verzerrt war. „Aber für uns ist das wieder eine Bestätigun­g“, sagte Maier. „Es spricht für unsere Athleten.“

Die Deutschen hatten sich im Viertelfin­ale gegen Italien und im

Halbfinale gegen die später drittplatz­ierten Österreich­er durchgeset­zt – jeweils nach 2:2 und den dann besseren Zeiten. „Das hat mega Spaß gemacht zum Skifahren“, erzählte Schmid in der ARD. Dass es nicht zum Sieg reichte, grämte die Deutschen nicht. „Norwegen ist nicht umsonst Weltmeiste­r geworden“, sagte Straßer. „Am Schluss ist oft ein bisschen Glück dabei. Aber wir sind alle zufrieden.“Den einzigen Sieg im Teamevent gab es 2013 auch in Lenzerheid­e.

Die alpine Skisaison geht an diesem Wochenende zu Ende. Am Samstag (9/12 UHR/ARD und Eurosport) gehen Schmid und Stefan Luitz im Riesenslal­om an den Start. Beim Frauen-slalom (10.30/13.30) ist Lena Dürr im Einsatz, die hofft: „Den Schwung werden wir in die letzten Rennen mitnehmen.“Zuletzt hatte sie mit einem vierten und einem fünften Platz in Are verblüfft. Im Männer-slalom am Sonntag ist Straßer dran; im Damen-riesenslal­om ist keine Dsv-fahrerin dabei.

Im Fokus steht der Kampf um den Gesamtwelt­cup. Dort haben Alexis Pinturault (Frankreich) und Petra Vlhova (Slowakei) als Führende die besten Chancen auf die großen Kristallku­geln – vor allem nach den Absagen der Speed-events unter der Woche, in denen ihre direkten Verfolger aufholen wollten. „Alexis ist klar im Vorteil, und ich bin mir sicher, dass er es macht“, wagte Linus Straßer eine eindeutige Prognose.

Bundesliga

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2. Bundesliga
Foto: Gian Ehrenzelle­r/dpa Alexander Schmid (links) im Finale gegen Norwegens Sebastian Foss-solevaag. 2. Bundesliga

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