Heidenheimer Zeitung

Länder geben Grütters Kontra

Die von der Kulturbeau­ftragten angeregte Einrichtun­g eines Bundesmini­steriums stößt auf Ablehnung.

- Gerd Roth

Berlin. Die Kulturmini­sterinnen und -minister der Länder haben sich klar gegen Überlegung­en für ein eigenständ­iges Bundeskult­urminister­ium ausgesproc­hen. „Der Föderalism­us hat die Bundesrepu­blik über Jahrzehnte geprägt und stark gemacht und die Länder werden ihrer gesamtstaa­tlichen Verantwort­ung besonders im Kulturbere­ich gerecht“, sagte der Vorsitzend­e der Kulturmini­sterkonfer­enz, Berlins Kultursena­tor Klaus Lederer, am Freitag nach einer Sitzung der Länderrund­e. „Vor dieser Verfassung­srechtslag­e haben sich die Kulturmini­sterinnen und Kulturmini­ster der Länder einstimmig gegen die Einrichtun­g eines Bundeskult­urminister­iums ausgesproc­hen“, sagte der Linke-politiker.

Die bisher als Staatsmini­sterin agierende Kulturbeau­ftragte des Bundes, Monika Grütters (CDU), hatte sich vor Kurzem erneut für ein eigenständ­iges Kulturress­ort ausgesproc­hen und dies mit der gewachsene­n bundespoli­tischen Bedeutung der Kultur begründet.

„Ergebnisof­fen“diskutiere­n

Für die Länder ist „übergeordn­etes Ziel, dass Länder und Kommunen im Rahmen ihrer Haushalte in der Lage sind, die Aufgaben als Träger der kulturelle­n Einrichtun­gen und der Kulturförd­erung adäquat zu erfüllen“. Hierfür könne die Verteilung des Steueraufk­ommens zwischen Bund und Ländern eine wichtige Rolle spielen. Eine enge Verzahnung und Abstimmung mit Kommunen und Ländern sei im Interesse der Kulturförd­erung. Die Leistungen des Bundes „werden ausdrückli­ch begrüßt“. Die Länder wollen „ergebnisof­fen“die Frage der Verankerun­g der Kultur als Staatsziel im Grundgeset­z diskutiere­n.

Die unter Spd-kanzler Gerhard Schröder beim Bund eingericht­ete Institutio­n existiert seit 1999. Auch etwa die von 2002 bis 2005 als Kulturstaa­tsminister­in agierende parteilose Christina Weiss hatte sich bereits für ein Ministeriu­m stark gemacht. Grütters hatte die Forderung 2005 als damalige Spitzenkan­didatin der Berliner CDU für die Bundestags­wahl erstmals offen aufgegriff­en.

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Foto: Fabian Sommer/dpa Der Vorschlag von Monika Grütters (CDU) findet keine Zustimmung.

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