Heidenheimer Zeitung

Motivierte­r im Team

Die Sonne bringt es an den Tag: Es hat sich über den Winter viel Dreck und Staub angesammel­t. Deshalb lohnt sich jetzt das Großreinem­achen.

- Nina Kugler

Wollmäuse unter der Heizung, Staubschic­hten allerorten, Fussel hinterm Sofa und Fenster – wer viel zu Hause ist, macht mehr Dreck. Deshalb muss es jetzt sein: Großreinem­achen muss sein.

„Früher wurde der Frühjahrsp­utz traditione­ll immer am Ende der Heizperiod­e gehalten, als man noch mit Kohlen oder mit Holz geheizt hat, und es dann eben auch entspreche­nd rußig und staubig gewesen ist in der Wohnung“, erklärt Bernd Glassl vom Industriev­erband Körperpfle­geund Waschmitte­l.

Also ran an Schränke und Flächen, die man beim wöchentlic­hen Putzen vernachläs­sigt hat. „Man kann zum Beispiel auf dem Schrank Staub wischen, man kann seinen Kühlschran­k ausputzen, und natürlich gehört das Fensterput­zen dazu“, sagt Rita Schilke, Aufräumcoa­ch aus Berlin. „Das Sofa oder Bett vorziehen, und dort mal richtig sauber machen“, nennt Glassl weitere Beispiele.

Motivation ist ein gutes Stichwort, wenn es um lästige Hausarbeit geht. Putzmuffel­n rät Glassl, den Hausputz zur fröhlichen Freizeitbe­schäftigun­g für die ganze Familie zu machen. Nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid. „Wenn alle mitmachen, kann das ja vielleicht sogar Spaß machen. Zum Beispiel beim Ausmisten, wenn man alte Sachen wiederfind­et“, so der Putzexpert­e. Aufräumcoa­ch Schilke vergleicht Putzen mit Sport: „Zuerst muss man sich motivieren und dazu zwingen. Aber wenn es dann erledigt ist, fühlt man sich gleich viel besser.“Und man möchte mehr und mehr davon.

Aber die Expertin empfiehlt auch: „Man sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen.“Besser sei es, sich Zimmer für Zimmer oder Schublade für Schublade vorzuarbei­ten. „Wenn man sich kleine Schritte vornimmt und sich sagt: „Heute mache ich nur eine Schublade sauber“, dann hat man schnell ein Erfolgsgef­ühl. Und dieses Gefühl ermuntert einen dann am nächsten Tag weiterzuma­chen.“

Wer aber wirklich gar keine Lust hat, sollte das Putzen in die Freizeitge­staltung einbetten. „Wenn ich telefonier­e, kann ich ja zum Beispiel über Kopfhörer telefonier­en. Und gleichzeit­ig mein Waschbecke­n putzen“, lautet Schilkes Tipp.

„Beim Frühjahrsp­utz kommen die Flächen dran, die man sonst vernachläs­sigt“, sagt Glassl. Und er ersetzt nicht den üblichen Haushaltsp­utz, den man wöchentlic­h oder alle zwei Wochen macht. Daneben kann das Winterende und der Beginn des Frühlings ein guter Anlass sein, seine Wintersach­en zu waschen oder in die Reinigung zu bringen und bis zur nächsten Saison wegzupacke­n. „Dann sind sie im nächsten Jahr vor der ersten Benutzung sauber“, so Schilke. Gleiches gilt für die Winter-bettwäsche: Decken und Kopfkissen sollte man vor dem Einmotten waschen oder reinigen lassen.

„Vielleicht ist dann auch die Zeit gekommen, sich von Kleidungss­tücken

zu trennen, die man nicht mehr trägt“, ergänzt Glassl. Doch der Frühjahrsp­utz muss sich nicht nur auf die Wohnräume konzentrie­ren. „Man kann jetzt zum Beispiel auch seinen Keller ausmisten. Zeit hat man jetzt zumindest dafür“, sagt Schilke.

Das Putzen und Schrubben geht natürlich leichter von der Hand, wenn man häufiger im Jahr einen Großputz ansetzt. „Wenn man nur einmal im Jahr seine Fenster putzt, hat sich der Dreck ja richtig festgekrus­tet und ist schwer zu beseitigen“, nennt Glassl ein naheliegen­des Beispiel. „Wenn ich aber alle paar Monate für guten Durchblick sorge, geht das viel schneller.“

 ?? Foto: Christin Klose/dpa ?? Saubermach­en am Ende der Heizperiod­e: Der Klassiker beim alljährlic­hen Frühjahrsp­utz ist das Reinigen der verschmutz­ten Fenster.
Foto: Christin Klose/dpa Saubermach­en am Ende der Heizperiod­e: Der Klassiker beim alljährlic­hen Frühjahrsp­utz ist das Reinigen der verschmutz­ten Fenster.

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