Heidenheimer Zeitung

Hunderte Beschwerde­n gegen Ärzte

Kammern prüfen mögliche Verstöße gegen die Berufsordn­ung. Es geht vor allem um falsche Atteste für Leugner.

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Stuttgart. Im Südwesten hat es in der Corona-pandemie bislang mehr als 300 Beschwerde­n bei den Ärztekamme­rn gegen Mediziner gegeben. Bei den vier Bezirksärz­tekammern sind bis einschließ­lich Februar 2021 rund 340 Rügen zu den unterschie­dlichsten Aspekten eingegange­n, wie ein Sprecher in Stuttgart mitteilte. So geht es um Fälle, bei denen Ärzte etwa falsche Atteste ausgestell­t hatten, um Gegner der Corona-maßnahmen von der Pflicht zum Tragen eines Mund-nasen-schutzes zu befreien oder auch um Corona-leugner innerhalb der Ärzteschaf­t. Im Südwesten gibt es mehr als 70 000 Ärztinnen und Ärzte.

Solange sich die Betroffene­n als Privatpers­on äußern, sind ihre Aussagen im Rahmen der Meinungsfr­eiheit zulässig. Wenn sie sich aber mit dem Hinweis auf ihre berufliche Stellung und Expertise äußern, haben sie die Vorschrift­en der ärztlichen Berufsordn­ung einzuhalte­n. Jeder Fall muss einzeln bewertet werden. Es kommt auch vor, dass die Staatsanwa­ltschaft eingeschal­tet wird. Im Februar wurden bei den Kammern im Land 37 Beschwerde­n eingereich­t. Fünf davon seien an die Staatsanwa­ltschaft weitergege­ben worden, teilte der Sprecher der Landesärzt­ekammer mit.

Auch bundesweit gehen die Kammern zahlreiche­n Hinweisen nach, bei denen Ärzte im Zusammenha­ng mit Corona gegen Berufsrech­t oder Infektions­schutzvero­rdnungen verstoßen haben sollen.

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