Lieber Straßen sanieren
Es ist erstaunlich, dass offensichtlich unbedarfte Kämmerer über höhere Zinsen zu Geldanlagen bei der Greensill Bank verleitet wurden. Als hätte es noch nie Probleme gegeben, wenn deutlich höhere Zinsen als von örtlichen Banken angeboten werden. Das Rating BBB+ deutet auf erhebliche Risiken hin, sodass vor Geldanlage eine weitere Information über die Geschäftstätigkeit und die Entwicklung der Bank eingeholt werden sollte. Bei dem daraus ersichtlichen hohen Wachstum in den vergangenen Jahren, welche die Zeitungsredaktion offensichtlich mühelos recherchierte, hätte eine Geldanlage vermieden werden können. Hat hier die Zinsgier den Verstand gefressen?
Viele können nicht verstehen, dass eine Stadt wie Heidenheim bei einer Bank in Bremen (welche auch noch ein Institut mit Hauptsitz im Ausland ist) Geld anlegt.
Drei Millionen Euro bei einem Zinssatz von 0,25 Prozent ergeben p.a. rechnerisch einen Zinsertrag von gerade einmal 7500 Euro. Wahrscheinlich war der Aufwand, die 0,25 Prozent personalintensiv wochenlang zu suchen, höher als der Ertrag der daraus resultieren hätte sollen.
Man sollte die, die diesen finanziellen Supergau mit öffentlichen Finanzen verursacht haben, wegen Veruntreuung zur Rechenschaft ziehen und den verursachten Schaden wieder geradebiegen lassen. Stattdessen wirft man gutes Geld noch sowieso schon verlorenem hinterher, da eine Einlagensicherung für städtische Gelder bei der Bank nicht existiert.
Die Anwalts-/prozesskosten, die bei drei Millionen kommen, stehen mit Sicherheit in keinem Verhältnis mehr und sind gewiss ein Vielfaches des erträumten Zinsertrages. Es hätte mit Garantie viele andere Möglichkeiten für dieses Geld gegeben.
Wenn ich mir hier nur unsere maroden Straßen ansehe, besonders die Heidenheimer Straße in Schnaitheim. Hier wurde schon seit bestimmt zehn Jahren außer minimalistischem schlechtem Flicken nichts mehr gemacht. Schlaglöcher, Fahrbahnabsenkungen, Absackungen in gewissen Bereichen, so groß schon, dass es einem beim zwangsläufigen Drüberfahren Angst und Bange wird. Dem Auto tut es mit Sicherheit auch nicht gut. Ich bin jetzt mal gespannt, wie das Verlorene wieder reingeholt wird: vermehrte Verkehrskontrollen, sprich Geschwindigkeitskontrollen, wieder hauptsächlich an renditeträchtigen Stellen (nicht an gefährlichen). Mal sehen was kommt.
Zum drohenden Verlust von Geldanlagen der Stadt Heidenheim („Heidenheim droht Millionenverlust bei Geldanlagen“, Ausgabe vom 13. März)
Zum Finanzskandal um Greensill-bank („Bündnis Greensill-opfer“, Ausgabe 18. März)
die der vom