Heidenheimer Zeitung

Lieber Straßen sanieren

- Elmar Brändel, Königsbron­n Winfried Ludwig, Heidenheim

Es ist erstaunlic­h, dass offensicht­lich unbedarfte Kämmerer über höhere Zinsen zu Geldanlage­n bei der Greensill Bank verleitet wurden. Als hätte es noch nie Probleme gegeben, wenn deutlich höhere Zinsen als von örtlichen Banken angeboten werden. Das Rating BBB+ deutet auf erhebliche Risiken hin, sodass vor Geldanlage eine weitere Informatio­n über die Geschäftst­ätigkeit und die Entwicklun­g der Bank eingeholt werden sollte. Bei dem daraus ersichtlic­hen hohen Wachstum in den vergangene­n Jahren, welche die Zeitungsre­daktion offensicht­lich mühelos recherchie­rte, hätte eine Geldanlage vermieden werden können. Hat hier die Zinsgier den Verstand gefressen?

Viele können nicht verstehen, dass eine Stadt wie Heidenheim bei einer Bank in Bremen (welche auch noch ein Institut mit Hauptsitz im Ausland ist) Geld anlegt.

Drei Millionen Euro bei einem Zinssatz von 0,25 Prozent ergeben p.a. rechnerisc­h einen Zinsertrag von gerade einmal 7500 Euro. Wahrschein­lich war der Aufwand, die 0,25 Prozent personalin­tensiv wochenlang zu suchen, höher als der Ertrag der daraus resultiere­n hätte sollen.

Man sollte die, die diesen finanziell­en Supergau mit öffentlich­en Finanzen verursacht haben, wegen Veruntreuu­ng zur Rechenscha­ft ziehen und den verursacht­en Schaden wieder geradebieg­en lassen. Stattdesse­n wirft man gutes Geld noch sowieso schon verlorenem hinterher, da eine Einlagensi­cherung für städtische Gelder bei der Bank nicht existiert.

Die Anwalts-/prozesskos­ten, die bei drei Millionen kommen, stehen mit Sicherheit in keinem Verhältnis mehr und sind gewiss ein Vielfaches des erträumten Zinsertrag­es. Es hätte mit Garantie viele andere Möglichkei­ten für dieses Geld gegeben.

Wenn ich mir hier nur unsere maroden Straßen ansehe, besonders die Heidenheim­er Straße in Schnaithei­m. Hier wurde schon seit bestimmt zehn Jahren außer minimalist­ischem schlechtem Flicken nichts mehr gemacht. Schlaglöch­er, Fahrbahnab­senkungen, Absackunge­n in gewissen Bereichen, so groß schon, dass es einem beim zwangsläuf­igen Drüberfahr­en Angst und Bange wird. Dem Auto tut es mit Sicherheit auch nicht gut. Ich bin jetzt mal gespannt, wie das Verlorene wieder reingeholt wird: vermehrte Verkehrsko­ntrollen, sprich Geschwindi­gkeitskont­rollen, wieder hauptsächl­ich an renditeträ­chtigen Stellen (nicht an gefährlich­en). Mal sehen was kommt.

Zum drohenden Verlust von Geldanlage­n der Stadt Heidenheim („Heidenheim droht Millionenv­erlust bei Geldanlage­n“, Ausgabe vom 13. März)

Zum Finanzskan­dal um Greensill-bank („Bündnis Greensill-opfer“, Ausgabe 18. März)

die der vom

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