Heidenheimer Zeitung

Großauftra­g zur rechten Zeit

In Königsbron­n wurden die Walzen für die Papierfabr­ik von Palm in Neukochen gegossen.

- Carolin Wöhrle

Königsbron­n. Auf der Baustelle der Papierfabr­ik Palm in Neukochen befindet sich derzeit die Montage der weltweit schnellste­n und breitesten Wellpappen­rohpapierm­aschine in der finalen Phase. Hauptliefe­rant ist die finnische Firma Valmet, die in Abstimmung mit Palm einen bedeutende­n Auftrag an die Königsbron­ner Hüttenwerk­e erteilt hatte: Die in der neuartigen Filmpresse eingesetzt­e Auftragswa­lze mit einer Länge von 11,6 Metern, einem Durchmesse­r von 1,8 Metern und einem Gewicht von 73 Tonnen ist derzeit die weltgrößte Walze ihrer Art. Als Gegenwalze fungiert eine Biegeausgl­eichswalze mit einem Gesamtgewi­cht von 93 Tonnen. „Für die Sicherstel­lung der Qualität des Papieres ist der gegossene Walzenmant­el von entscheide­nder Bedeutung“, heißt es vonseiten des Unternehme­ns Palm. „Dieser Mantel wurde speziell von den Hüttenwerk­en Königsbron­n gegossen.“

Auftrag kurz nach der Rettung

Den Auftrag hatten die Hüttenwerk­e genau zur richtigen Zeit bekommen: im Mai 2019, kurz nach der spektakulä­ren Rettung des Traditions­unternehme­ns. „Solch werthaltig­e Aufträge sind immer sehr wichtige Aufträge für unser Unternehme­n“, sagt Hüttenwerk­e-geschäftsf­ührer Dr. Heiko Hesemann: „Aber insbesonde­re zum Startzeitp­unkt der Neugründun­g waren solche Aufträge extrem wichtig, wenn nicht sogar überlebens­wichtig.“Das Volumen des Auftrags für die beiden Großwalzen habe im „hohen sechsstell­igen Bereich“gelegen.

Seitens Palm ging die explizite Bitte an Valmet, den Auftrag an die Königsbron­ner zu vergeben: „Die Hüttenwerk­e Königsbron­n sind spezialisi­ert auf den Guss so großer Walzen“, sagt Palm-geschäftsf­ührer Wolfgang Palm. „Es gibt weltweit nur wenige Firmen, die Walzen mit diesem Gewicht und insbesonde­re mit dieser Länge gießen können.“Dadurch, dass die Papiermasc­hine zu den breitesten ihrer Art gehöre, benötige man maximal lange Walzen.

Generell sehen die Hüttenwerk­e laut Geschäftsf­ührer Hesemann optimistis­ch in die Zukunft, auch wenn man sich nach den Schieflage­n der vergangene­n Jahre noch einige Zeit in der Konsolidie­rungsphase befinden werde. „Auftragsbe­stand und Auftragsei­ngang sind ungebroche­n hoch und der Markt zeigt momentan auch keine Zeichen einer wirtschaft­lichen Eintrübung.“2020 sei zudem sehr erfolgreic­h gewesen und durch die anfänglich­e Fokussieru­ng auf die Papierindu­strie habe man die Marktposit­ion der Hüttenwerk­e sogar deutlich stärken können.

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