Heidenheimer Zeitung

Königsbron­ns Herrscher der Lüfte

Derzeit kreisen die beeindruck­enden Greifvögel über Königsbron­n und grenzen ihre Reviere ab.

- Carolin Wöhrle

Königsbron­n. Beeindruck­end sind sie, die Rotmilane, die derzeit regelmäßig über Königsbron­n kreisen. Besonders häufig zu beobachten sind sie im Bereich der Waldstücke rund um Zahnberg und Frauenstei­n. Laut Markus Schmid, Mitglied im Vorstandst­eam des Nabu-kreisverba­nds, gibt es momentan vier bekannte Rotmilan-brutpaare im Bereich Königsbron­n, Itzelberg und Ochsenberg. „Die meisten Rotmilane sind bereits in ihren Revieren“, erklärt Schmid. „Sie verteidige­n die Horste, haben aber noch nicht zu brüten begonnen.“Im Augenblick grenzen die Vögel ihre Reviere ab, die, gerechnet auf die vier Brutpaare, insgesamt etwa 100 Quadratkil­ometer betragen dürften.

Auf Nahrungssu­che in Gruppen

Dass die Vögel in Gruppen am Himmel zu beobachten sind, ist laut dem Vogel-experten Schmid gar nicht so ungewöhnli­ch. Das komme hauptsächl­ich bei der Nahrungssu­che vor: „Wird irgendwo ein Acker bearbeitet oder eine Wiese gemäht, dann kommen gerne Rotmilane aus bis zu zehn Kilometern Umkreis zusammen und nutzen die Nahrungsre­ssource.“

Die wichtigste Nahrungsqu­elle für die Greifvögel sind Feldmäuse.

Rotmilane kreisen über Königsbron­n.

„Es werden aber auch Vögel und Fische erbeutet“, sagt Schmid.

Wenngleich die Population der Rotmilane im Landkreis Heidenheim stabil sei und in den vergangene­n Jahren sogar zugenommen habe, gibt es auch für die Vögel potenziell gefährlich­e Entwicklun­gen: Dazu zählen Windkrafta­nlagen und der Verlust von Altholzbes­tänden, die den Rotmilanen als Horste dienen. Und: „Der Rotmilan braucht Grünland“, sagt Schmid. „Ideal sind also Wiesen oder Kleeäcker, die typisch für Gegenden mit Viehwirtsc­haft sind.“Auf Äckern finde der Rotmilan mit zunehmende­r Vegetation­shöhe keine Nahrung mehr. „Ganz kritisch ist Mais.“

Deutsche Bestände sind stabil

Dass die Bestände in Deutschlan­d und gerade in Baden-württember­g so stabil sind, sagt Markus Schmid, liege an mehreren Faktoren: Zum einen habe die Jagd abgenommen und Mittelspan­nungsleitu­ngen seien entschärft worden, was zu weniger „Stromopfer­n“führe. Zum anderen überwinter­n immer mehr der Tiere in Frankreich und in der Schweiz, was die Wege nach Baden-württember­g entspreche­nd verkürze.

Bei Palm in Neukochen wurden die von den Königsbron­ner Hüttenwerk­en gegossenen Walzen eingebaut.

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Foto: privat
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Foto: Andreas Uitz

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