Königsbronns Herrscher der Lüfte
Derzeit kreisen die beeindruckenden Greifvögel über Königsbronn und grenzen ihre Reviere ab.
Königsbronn. Beeindruckend sind sie, die Rotmilane, die derzeit regelmäßig über Königsbronn kreisen. Besonders häufig zu beobachten sind sie im Bereich der Waldstücke rund um Zahnberg und Frauenstein. Laut Markus Schmid, Mitglied im Vorstandsteam des Nabu-kreisverbands, gibt es momentan vier bekannte Rotmilan-brutpaare im Bereich Königsbronn, Itzelberg und Ochsenberg. „Die meisten Rotmilane sind bereits in ihren Revieren“, erklärt Schmid. „Sie verteidigen die Horste, haben aber noch nicht zu brüten begonnen.“Im Augenblick grenzen die Vögel ihre Reviere ab, die, gerechnet auf die vier Brutpaare, insgesamt etwa 100 Quadratkilometer betragen dürften.
Auf Nahrungssuche in Gruppen
Dass die Vögel in Gruppen am Himmel zu beobachten sind, ist laut dem Vogel-experten Schmid gar nicht so ungewöhnlich. Das komme hauptsächlich bei der Nahrungssuche vor: „Wird irgendwo ein Acker bearbeitet oder eine Wiese gemäht, dann kommen gerne Rotmilane aus bis zu zehn Kilometern Umkreis zusammen und nutzen die Nahrungsressource.“
Die wichtigste Nahrungsquelle für die Greifvögel sind Feldmäuse.
Rotmilane kreisen über Königsbronn.
„Es werden aber auch Vögel und Fische erbeutet“, sagt Schmid.
Wenngleich die Population der Rotmilane im Landkreis Heidenheim stabil sei und in den vergangenen Jahren sogar zugenommen habe, gibt es auch für die Vögel potenziell gefährliche Entwicklungen: Dazu zählen Windkraftanlagen und der Verlust von Altholzbeständen, die den Rotmilanen als Horste dienen. Und: „Der Rotmilan braucht Grünland“, sagt Schmid. „Ideal sind also Wiesen oder Kleeäcker, die typisch für Gegenden mit Viehwirtschaft sind.“Auf Äckern finde der Rotmilan mit zunehmender Vegetationshöhe keine Nahrung mehr. „Ganz kritisch ist Mais.“
Deutsche Bestände sind stabil
Dass die Bestände in Deutschland und gerade in Baden-württemberg so stabil sind, sagt Markus Schmid, liege an mehreren Faktoren: Zum einen habe die Jagd abgenommen und Mittelspannungsleitungen seien entschärft worden, was zu weniger „Stromopfern“führe. Zum anderen überwintern immer mehr der Tiere in Frankreich und in der Schweiz, was die Wege nach Baden-württemberg entsprechend verkürze.
Bei Palm in Neukochen wurden die von den Königsbronner Hüttenwerken gegossenen Walzen eingebaut.