Reicht der Seegraben für die Entwässerung?
Fachleute erwarten keine Probleme aber ein Teil der Hermaringer Räte bleibt skeptisch.
Hermaringen. Wenn Flächen versiegelt werden, ist die Frage der Entwässerung immer ein Thema. Im Hermaringer Gemeinderat hatte es dazu Bedenken hinsichtlich des neuen Industrieparks A 7 gegeben. Die Befürchtung: der ohnehin bereits belastete Seegraben könnte überlaufen und die jetzt schon feuchten Flächen zwischen Hürben und Hermaringen überfluten. Dazu nahm der Leiter des Giengener Tiefbauamtes Alexander Fuchs in einer Gemeinderatssitzung in der Güssenhalle Stellung und gab Entwarnung: die Fachleute hätten keine Bedenken, dass der Seegraben künftig überbelastet sein könnte. Fuchs erläuterte die Planung im Detail und erklärte: „Es wird nicht mehr Wasser abgeleitet als jetzt schon.“Zusätzlich zu zwei Regenüberlaufbecken werde ein Retentionsbereich geschaffen, der ebenfalls Regenwasser speichert. Eine hydraulische Überplanung des Seegrabens sei außerdem noch vorgesehen, um zusätzliche Sicherheit zu bringen.
Martin Gansloser hatte dennoch Bedenken. Das Ende des Seegrabens liege auf Hermaringer Gemarkung, wenn die Ableitung in die Brenz nicht richtig funktioniere, sei mit Beeinträchtigungen für die dortigen Anlieger und für die Landwirtschaft zu rechnen. Auch Martin Birzele war skeptisch, bereits jetzt sei der Pegel im Seegraben extrem hoch. Beide Räte beklagten, dass zudem der Biber in diesem Bereich große Probleme bereite. Durch seine Aktivitäten werde viel Erde eingeschwemmt, die zu einer Verschlammung führe und den Abfluss behindere.
Biber-problematik bekannt
Er kenne die Biber-problematik, so Fuchs, verwies aber zu diesem Thema auf den Naturschutz. Wenn die Verschlammung den Abfluss behindere, werde man aber eine Ausbaggerung vornehmen. Ob man jedoch den Wunsch nach einer Vergitterung entlang der Böschung durchsetzen könne, müsse man abklären. Wenn überhaupt, sei dies allenfalls dort denkbar, wo ein Rückstau zu einem Problem für die Anlieger werden könnte.
Zum Schutz der Felder werde man sicher keine Zustimmung für ein solches Gitter bekommen. Zu klären wäre auch, wer die Kosten bezahlt, so Fuchs. Das Problem entstehe hier durch den Biber und nicht durch die aus seiner Sicht nicht nennenswerte zusätzliche Menge des abzuleitenden Wassers, argumentierte Fuchs.