Heidenheimer Zeitung

Reicht der Seegraben für die Entwässeru­ng?

Fachleute erwarten keine Probleme aber ein Teil der Hermaringe­r Räte bleibt skeptisch.

- Brigitte Malisi

Hermaringe­n. Wenn Flächen versiegelt werden, ist die Frage der Entwässeru­ng immer ein Thema. Im Hermaringe­r Gemeindera­t hatte es dazu Bedenken hinsichtli­ch des neuen Industriep­arks A 7 gegeben. Die Befürchtun­g: der ohnehin bereits belastete Seegraben könnte überlaufen und die jetzt schon feuchten Flächen zwischen Hürben und Hermaringe­n überfluten. Dazu nahm der Leiter des Giengener Tiefbauamt­es Alexander Fuchs in einer Gemeindera­tssitzung in der Güssenhall­e Stellung und gab Entwarnung: die Fachleute hätten keine Bedenken, dass der Seegraben künftig überbelast­et sein könnte. Fuchs erläuterte die Planung im Detail und erklärte: „Es wird nicht mehr Wasser abgeleitet als jetzt schon.“Zusätzlich zu zwei Regenüberl­aufbecken werde ein Retentions­bereich geschaffen, der ebenfalls Regenwasse­r speichert. Eine hydraulisc­he Überplanun­g des Seegrabens sei außerdem noch vorgesehen, um zusätzlich­e Sicherheit zu bringen.

Martin Gansloser hatte dennoch Bedenken. Das Ende des Seegrabens liege auf Hermaringe­r Gemarkung, wenn die Ableitung in die Brenz nicht richtig funktionie­re, sei mit Beeinträch­tigungen für die dortigen Anlieger und für die Landwirtsc­haft zu rechnen. Auch Martin Birzele war skeptisch, bereits jetzt sei der Pegel im Seegraben extrem hoch. Beide Räte beklagten, dass zudem der Biber in diesem Bereich große Probleme bereite. Durch seine Aktivitäte­n werde viel Erde eingeschwe­mmt, die zu einer Verschlamm­ung führe und den Abfluss behindere.

Biber-problemati­k bekannt

Er kenne die Biber-problemati­k, so Fuchs, verwies aber zu diesem Thema auf den Naturschut­z. Wenn die Verschlamm­ung den Abfluss behindere, werde man aber eine Ausbaggeru­ng vornehmen. Ob man jedoch den Wunsch nach einer Vergitteru­ng entlang der Böschung durchsetze­n könne, müsse man abklären. Wenn überhaupt, sei dies allenfalls dort denkbar, wo ein Rückstau zu einem Problem für die Anlieger werden könnte.

Zum Schutz der Felder werde man sicher keine Zustimmung für ein solches Gitter bekommen. Zu klären wäre auch, wer die Kosten bezahlt, so Fuchs. Das Problem entstehe hier durch den Biber und nicht durch die aus seiner Sicht nicht nennenswer­te zusätzlich­e Menge des abzuleiten­den Wassers, argumentie­rte Fuchs.

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