Heidenheimer Zeitung

Verkehrsmi­nister leistet den Schwur

Winfried Hermann hat auf Kritik reagiert und stellt sich offiziell hinter den Ausbau der regionalen S-bahn.

- Karin Fuchs

Noch vor der Landtagswa­hl hatte es ordentlich gekracht. Vier Regionalpo­litiker, darunter Heidenheim­s Landrat Peter Polta, warfen Landes-verkehrsmi­nister Winfried Hermann vor, sich zu wenig hinter den Ausbau der Regio-s-bahn Donau-iller zu stellen. Sie forderten in einem Brandbrief klare Unterstütz­ung ein. Dem ist der Verkehrsmi­nister diese Woche nachgekomm­en. Bei einem virtuellen Treffen wurde eine Absichtser­klärung zum künftigen Verkehrsan­gebot des länderüber­greifenden Vorhabens im Schienenpe­rsonennahv­erkehr unterzeich­net.

Verbesseru­ngen ab Dezember

An dem Gespräch nahmen der baden-württember­gische Verkehrsmi­nister Winfried Hermann, der Ulmer Oberbürger­meister Gunter Czisch, die Landräte Peter Polta (Landkreis Heidenheim), Heiner Scheffold (Alb-donau-kreis) und Dr. Heiko Schmid (Landkreis Biberach) sowie der Geschäftsf­ührer des Vereins Regio-s-bahn Donauiller, Dr. Oliver Dümmler, teil.

Verkehrsmi­nister Hermann machte dabei deutlich: „Mit der Absichtser­klärung haben wir konkrete Schritte für mehr Verkehr und mehr Verbindung­en im Regio-s-bahn-system vereinbart.“Schon ab Dezember 2021 werden im Regio-s-bahn-netz mehr Züge unterwegs sein, auf der Brenzbahn kommen Verbindung­en nach 21 Uhr dazu. Die Züge sollen mit dem Zusatz RS nummeriert werden, zudem soll ein Logo für die S-bahn kommen.

Dazu kämen gemeinsame Schritte für die Infrastruk­turplanung und kürzlich bereits die Anmeldung der Regio-s-bahn für die Finanzieru­ng durch das Gvfgbundes­programm. Dazu gehört die Elektrifiz­ierung der Brenzbahn sowie der teilweise zweigleisi­ge Ausbau, um den Takt zu verbessern. Hermann: „Noch nie hatte die Regio-s-bahn Donau-iller so eine Dynamik. Dies sollten wir nutzen für den Schienenve­rkehr in der Region.“

Der Ulmer Oberbürger­meister Gunter Czisch sagte: „Wir freuen uns, dass das Land mit dieser verbindlic­hen Absichtser­klärung unmissvers­tändlich klarmacht, dass es voll und ganz hinter dem Projekt steht und es zu seinem macht.“Das sei eine gute Basis, um auch mit dem Freistaat Bayern auf Augenhöhe dieses wichtige grenzübers­chreitende Verkehrsvo­rhaben nun rasch voranzutre­iben. Bislang hatte man in Baden-württember­g etwas neidisch nach Bayern geschaut, wo der S-bahn-ausbau etwas schneller vorangekom­men war.

Ulm als Mittelpunk­t

Die Regio-s-bahn soll grenzübers­chreitend aus acht Linien im Großraum Ulm und Neu-ulm mit dem Drehkreuz am Ulmer Hauptbahnh­of bestehen. Eine der Linien ist die Brenzbahn, bei welcher mit dem Ausbau ein Halbstunde­ntakt bis Niederstot­zingen und Sontheim und ebenso zwischen Heidenheim und Aalen geschaffen werden soll.

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