Fahrrad-lobby will noch breitere Wege
Der Heidenheimer Vcd-kreisverband lobt die Vorschlagsliste mit zwölf wichtigen Lückenschlüssen und Ausbauten im Landkreis Heidenheim. Allerdings bringt er auch Verbesserungswünsche an.
Der Verkehrsclub Deutschland Kreisverband Heidenheim (VCD) begrüßt einer Pressemitteilung zufolge den Vorstoß des Landratsamtes und des Kreistags, die überörtlichen Radwege anzugehen und Netzlücken zu schließen. Ein Papier mit einer Vorschlagsliste mit zwölf wichtigen Lückenschlüssen und Ausbauten von Radwegen an Bundes- und Landesstraßen soll in Kürze dem Verkehrsministerium vorgelegt werden. Dabei wurde priorisiert, in welcher Reihenfolge der Ausbau erfolgen sollte. „Besonders lobenswert ist, dass nicht nur Lücken geschlossen werden sollen, sondern auch bestehende Radwege, die stark genutzt werden, verbreitert werden sollen“, findet Günter Staffa vom VCD.
Allerdings wäre es aus Sicht von Staffa notwendig, drei Meter Breite für die Wege vorzusehen. Diese Breite sei in den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA R2) als Regelmaß für einseitige Zweirichtungsradwege vorgesehen. Die vom Landratsamt geplante Breite von 2,5 Metern wird dort nur bei geringem Verkehrsaufkommen empfohlen. Dies sei auf der Strecke nach Nattheim jedoch nicht zutreffend, da hier viele Schüler und Berufspendler heute schon mit dem Rad fahren würden, so Staffa.
Nicht nur Mindeststandard
Wenn man auf eine Steigerung des Radverkehrs setze, sollten die Radwege bei einem Umbau gleich für den zukünftigen Bedarf ausgelegt werden, sagt Gerd Schweizer, der Vorsitzende des VCD Heidenheim: „Wenn man schon Geld ausgibt, sollten nicht nur die Mindestanforderungen zum Maßstab genommen werden.“
„Ein echtes Aushängeschild für den Landkreis wäre ein Ausbau als Radschnellweg“, findet Staffa. Insbesondere für den Radweg nach Nattheim würde sich der Ausbau auf Radschnellwegniveau anbieten. Er liege in idealer Radentfernung zu Heidenheim und würde so hervorragend an die Schulen und Arbeitsstätten vieler Nattheimer angebunden.
Zwei Radschnellwege
Die Lage des Radwegs im Lindletal, unabhängig geführt von der Straße, würde einen solchen Ausbau sehr einfach ermöglichen. Da der Bau der Radwege durch Kombination von Bundes- und Landesförderung zu 90 Prozent gefördert werden kann, sollte man schon allein aus diesem Grund nicht nur auf Mindeststandards setzen, so Staffa.
In der Liste der dringendsten Baumaßnahmen für den Radverkehr fehle noch der ebenfalls sehr stark frequentierte Radweg zwischen Herbrechtingen und Giengen, teilt der VCD Heidenheim mit. Auch dieser sollte durchgehend mindestens auf die Regelbreite von drei Metern gebracht werden, da auch hier ein großes Radverkehrsaufkommen bestünde. „Zukunftsträchtig und ideal wäre natürlich auch hier ein Ausbau zum Radschnellweg“, so der VCD. sga