Der Sachsenhauser Weg wird an zwei Stellen verengt
An der Ausweichstrecke soll der Verkehr ausgebremst werden. Einige Gemeinderäte zeigen sich skeptisch.
Sontheim/brenz. An die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung am Sachsenhauser Weg – seit Beginn der B-492-sanierung eine bekanntermaßen viel genutzte Umleitungsstrecke – hält sich kaum jemand. Bei einer Messung an einem Tag im Juni vergangenen Jahres fuhren von den knapp 550 registrierten Fahrzeugen 401 zu schnell. Durchschnittsgeschwindigkeit: 44 km/h – erlaubt sind 30 km/h. Bei einer Langzeitmessung von Mitte November bis Mitte Dezember ergab sich ein ähnliches Bild: Von den 19 000 gezählten Fahrzeugen waren fast 82 Prozent zu schnell. Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h.
Dass sich die Anwohner darüber beschweren, verwundert bei diesen Zahlen nicht. Ob zwei Fahrbahnverengungen eine Besserung bringen? Einige Mitglieder des Gemeinderats waren diesbezüglich sehr skeptisch. „In Bergenweiler ist es für die Katz“, lautete Reiner Lindenmayers (SPD) Einschätzung zu den dort Ende 2020 angebrachten Verengungen. Die 2000 Euro könne man sich am Sachsenhauser Weg daher sparen. „Für mich macht das wenig Sinn“, befand auch Bernd Moser (CDU).
Das Problem an der Sache: Um die Grundstücksausfahrten am Sachsenhauser Weg nicht zu behindern, müssen die beiden Verengungen relativ weit auseinanderliegen. So ist die erste kurz vor der Abzweigung zum Gallusweg geplant, die zweite kurz vor dem Brenzer Friedhof. Daran sei nichts zu ändern, so der Planer Peter Böttinger vom Ingenieurbüro Gansloser. Auf Vorschlag von Walter Unseld (FWV) soll nun aber zumindest die Fahrbahnbreite weiter verringert werden, damit auf Höhe der Verengungen keine zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen.
Auch der Vorschlag, statt der Verengungen Bodenschwellen anzubringen, wurde von der Spd-fraktion erneut ins Spiel gebracht. Bürgermeister Matthias Kraut aber winkte ab: Im Rahmen der Planungen für die Fahrbahnverengungen an der Burgberger Straße in Bergenweiler habe das Landratsamt eine solche Vorgehensweise bereits abgelehnt. Zu gefährlich für Fahrradfahrer, lautete damals die Begründung. Schwer zu verstehen: Im Landratsamt des benachbarten Albdonau-kreises sieht man das offenbar anders. So seien etwa in Asselfingen Bodenschwellen genehmigt worden, berichtete Jürgen Mäck (SPD).
Letztlich stimmte eine knappe Mehrheit von neun Gemeinderäten für die Verengungen, sieben stimmten dagegen, drei Räte enthielten sich.
In Bergenweiler war’s für die Katz.
Reiner Lindenmayer
Gemeinderat Sontheim