Vogelgrippe in bis zu 60 Betrieben
Wegen infizierter Junghennen werden dutzende Höfe unter Quarantäne gestellt und tausende Tiere getötet.
Stuttgart. Der Ausbruch der Vogelgrippe in einem Aufzuchtbetrieb im Kreis Paderborn hat Folgen für Geflügelhalter in Badenwürttemberg. Junghennen aus Paderborn seien in den vergangenen Tagen an fast 60 kleinere Betriebe im Südwesten geliefert worden, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.
Agrarminister Peter Hauk (CDU) sprach von einem „breiten und massiven Eintrag“in einer Zeit, in der die Gefahr dieser Krankheit wegen der steigenden Temperaturen eigentlich weitgehend gebannt schien. „Dass das Virus die Betriebe nun auf diesem Weg erreicht hat, ist ärgerlich.“
Betroffen ist vor allem der Regierungsbezirk Freiburg. Dort haben Tiere in mindestens 19 Betrieben typische Symptome der Vogelgrippe, die auch als Geflügelpest bezeichnet wird. Auch in anderen Kreisen seien Tiere aus dem Kreis Paderborn in mehreren Beständen sichtbar erkrankt und teils verendet.
„Einige Haltungen wurden aktuell durch die Behörden vor Ort geräumt, die Tiere mussten getötet werden“, teilte das Ministerium mit. Beobachtet würden auch zwei größere Halter, die Jungtiere aus einem Betrieb in Tschechien erhalten haben, in dem die Seuche ausgebrochen war.
Für Menschen ungefährlich
Alle Tiere der betroffenen Betriebe werden getötet. Um sie herum wird ein Sperrbezirk im Radius von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet
im Radius von zehn Kilometern eingerichtet. Im gesamten Beobachtungsgebiet können weder Eier, frisches Fleisch noch Geflügel aus den Betrieben verkauft werden.
In Nordrhein-westfalen ist in den vergangenen Wochen in mehreren Betrieben der hochansteckende Vogelgrippe-erreger (Subtyp H5N8) festgestellt worden. Zehntausende Tiere wurden getötet, allein in einem Aufzuchtbetrieb für Junghennen in Delbrück (Kreis Paderborn) 100 000.
Seit Herbst gibt es eine von Wildvögeln ausgehende Geflügelpestwelle, vor allem mit dem Virus H5N8. Die Infektionskrankheit wird von Zugvögeln oft über weite Strecken verbreitet. Sie ist Experten zufolge für Menschen ungefährlich.