Gut Informierte können Strategie von Pfizer durchkreuzen
Zu Meldungen über Thrombosen in Zusammenhang mit einer Astrazeneca-impfung
Vor einigen Wochen habe ich in einem Leserbrief geschrieben, dass durch das intensivierte Testen die Corona-zahlen ansteigen werden. Das ist auch eingetreten. Inzwischen habe ich unfreiwillige Unterstützung für diesen Standpunkt erhalten. Am Freitag, 19. März, war in der Landesschau des SWR die Tübinger Haus- und Notärztin Lisa Federle zu Gast bei Moderator Jürgen Hörig.
Sie ist auch Pandemiebeauftragte der Stadt Tübingen. Im Interview wurde sie auch nach dem Tübinger Tagesticket befragt. Um dieses Ticket zu erhalten, werden massenhaft Leute getestet. Ihre Aussage: „Unsere Inzidenzen steigen dadurch natürlich auch an.“
Auch in der Diskussion um den Impfstoff von Astrazeneca wird immer nur ein Teil der Wahrheit bekannt. Zuerst die angeblich mangelnde Wirksamkeit bei älteren Personen, jetzt der Vorwurf der Auslösung von Hirnvenenthrombosen, in der überwiegenden Mehrzahl bei Frauen. Dazu muss man zunächst einmal wissen, dass in anderen Ländern nicht die deutsche Alterspriorisierung vorgenommen wird.
Auch sind andere Länder schon weiter in der Impfkampagne und impfen auch jüngere Patientinnen. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass die Einnahme der Antibabypille das Thromboserisiko erhöht, insbesondere wenn die Anwenderinnen Raucherinnen sind.
Covid-19 ist keine reine Lungenkrankheit, sondern eine Endothelerkrankung.
Das bedeutet, dass auch die Innenwände der Blutgefäße befallen werden können. Infiziert sich eine der geschilderten Frauen unbemerkt mit Corona, also ohne Krankheitszeichen, und wird etwas später gegen Corona geimpft, kann dies das Immunsystem überfordern. Es entsteht die Hirnvenenthrombose. Dieser Vorgang ist unabhängig von der Art des Impfstoffs. Dass er bisher nur beim Impfstoff von Astrazeneca aufgetreten ist, hängt mit der Vereinbarung zusammen: Patienten über 65 sind mit Biontech zu impfen, die Jüngeren mit Astrazeneca.
Pfizer hat als weltgrößte Pharmafirma eine wirkungsvolle Marketingabteilung zu Abwehr der Konkurrenz. Und diese ist derzeit auch gefordert.
Denn wenn nach Ostern auch die Hausärzte impfen sollen, hat der Impfstoff von Biontech-pfizer einen entscheidenden Nachteil: Er muss bei -70°C gelagert werden. Für den Impfstoff von Astrazeneca genügen demgegenüber Kühlschranktemperaturen. Das macht den Impfstoff von Biontech nicht gerade zum Liebling in den Praxen.
Daher ist es wichtig, dass der Impfstoff von Astrazeneca beim Publikum in Verruf gerät und beim Impfen nach dem Impfstoff von Biontech verlangt wird. Aber nach Kenntnis aller Hintergründe kann der informierte Impfwillige diese Strategie von Pfizer durchkreuzen, denn er weiß: Der Impfstoff von Astrazeneca ist sicher.