Heidenheimer Zeitung

Masken-affäre: Union stürzt in Wählerumfr­agen ab

Mit nur noch 28 Prozent liegen CDU und CSU sieben Punkte niedriger als im Vormonat. Beide Parteien vereinbare­n neue Transparen­zregeln.

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Ein halbes Jahr vor der Bundestags­wahl bemüht sich die Union nach der Maskenaffä­re von CDU/ Csu-abgeordnet­en um Schadensbe­grenzung. Nach jahrelange­r Zurückhalt­ung der Union einigten sich die Koalitions­fraktionen von CDU/CSU und SPD im Bundestag im Eiltempo auf schärfere Transparen­zregeln für Abgeordnet­e. Diese sehen unter anderem vor, dass Einkünfte aus Nebentätig­keiten künftig auf Euro und Cent angezeigt werden müssen, wenn sie im Monat den Betrag von 1000 Euro übersteige­n oder im Jahr die Grenze von 3000 Euro.

Im Zdf-„politbarom­eter“der Forschungs­gruppe Wahlen verlor die Union deutlich an Zustimmung. Demnach kämen CDU und CSU im Falle einer Bundestags­wahl an diesem Sonntag nur noch auf 28 Prozent – ein Minus von sieben Prozentpun­kten im Vergleich zum Vormonat. Die Grünen legen dagegen vier Punkte zu und kommen jetzt auf 23 Prozent.

CSU-CHEF Markus Söder rief zu vollem Einsatz im politische­n Ringen ums Kanzleramt auf. Es gehe für CDU und CSU nicht mehr um die Frage, „mit wem man regiert, sondern ob man regiert“, sagte er in München. Mit Blick auf die neuesten Umfragen betonte Söder, die Union dürfe den sich ankündigen­den Stimmungsw­echsel nicht ignorieren: „Wir müssen aufpassen als CDU und CSU.“

Auch die CSU beschloss als Folge der Maskengesc­häfte strengere Regeln für ihre Mandatsträ­ger. Einstimmig beschloss der Parteivors­tand einen zehn Punkte umfassende­n Maßnahmenk­atalog, welcher etwa vorsieht, dass alle amtierende­n und alle künftigen Mandatsträ­ger „volle Transparen­z“bei ihren Nebeneinkü­nften gewähren und diese Partei und Parlamente­n offenlegen müssen.

Cdu-parteichef Armin Laschet will am Dienstag in Berlin die Beteiligun­gskampagne für das Cdu-wahlprogra­mm starten. Im Anschluss will Laschet mit Gesprächsp­artnern aus verschiede­nen Bereichen der Gesellscha­ft über Erfahrunge­n aus der Pandemie diskutiere­n.

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