Land unter im Nattheimer Kindergarten
Ein abgebrochenes Ventil hat den Kindergarten in Nattheim geflutet. Das volle Ausmaß des Schadens ist noch nicht absehbar, doch er wirkt sich bereits auf die Kita-betreuung aus.
Nattheim. Durch ein abgebrochenes Ventil wurde der Kindergarten St. Michael geflutet. Eine Nutzung ist derzeit unmöglich.
Eine höchst unerfreuliche Überraschung hielt der Donnerstagmorgen für die Mitarbeiterinnen des katholischen Kindergartens St. Michael in Nattheim bereit. Als die Erste von ihnen um 6.30 Uhr das Gebäude betrat, wurde sie von einer zentimeterhohen Wasserschicht auf dem Boden begrüßt. Der Grund: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war Überdruckventil an einem der Wasserhähne abgebrochen. Über Nacht liefen daher langsam aber stetig unzählige Liter Wasser aus.
„Das Wasser ist durch den Flur in den Gruppenraum im Erdgeschoss geflossen“, berichtet Andrea Knoblauch, Leiterin von St. Michael. Von dort aus sei es durch den Boden in den Essensraum im Untergeschoss gesickert. Besonders ärgerlich: „Dabei sind Teile der Decke des Essensraumes mit runtergekommen“, sagt Knoblauch.
Notunterkunft Ramensteinhalle
Schnell waren Feuerwehr und Vertreter des Nattheimer Bauhofs zur Stelle und halfen den Kindergärtnerinnen, erste Möbel in die Ramensteinhalle zu bringen. Dort hat St. Michael aktuell eine Art Notunterkunft eingerichtet. Am Donnerstag und am Freitag konnte der Kindergarten seinen Betrieb noch nicht wieder aufnehmen. „Die Eltern wurden über die Kita-info-app informiert“, erzählt Knoblauch.
Noch sei nicht absehbar, wann St. Michael wieder seine Tore für die Kinder öffnen kann. Von kommenden Montag bis Mittwoch will die Kita Notbetreuung anbieten, über die anschließenden Osterfeiertage hat sie planmäßig sowieso geschlossen. „Wie wir das Ganze handhaben, wird sich erst nach Ostern zeigen“, so Knoblauch, die sich über das Verständnis
und die Hilfsbereitschaft sowohl vom Träger, der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu, als auch der Eltern freut.
Ebenfalls ungeklärt ist bislang die Höhe der Kosten, die durch den Wasserschaden entstanden sind. „Jetzt werden zunächst sämtliche notwendigen Gutachten eingeholt“, sagt Nattheims Bürgermeister Norbert Bereska, der sich am Donnerstagmorgen zusammen mit Ortsbaumeister Edwin Binder ein Bild von der
Lage gemacht hat. Bei diesen Gutachten seien unter anderem jene Firma involviert, welche die Wasserhähne geliefert hat sowie die Firma Aufheimer aus Dischingen, welche für den Einbau verantwortlich ist. Bei ihnen sieht Norbert Bereska jedoch keine Schuld für das Schlamassel: „Die Wasserhähne wurden damals ordnungsgemäß eingebaut.“
Wie teuer wird der Schaden?
Die gute Nachricht ist, dass sowohl die Gemeinde Nattheim als auch die Firma Aufheimer ausreichend versichert sind. Wer genau die Kosten letztlich tragen wird und wie hoch diese ausfallen werden, steht noch in den Sternen.
„Das gesamte Ausmaß des Schadens können wir momentan noch gar nicht abschätzen“, so Bereska.
Zunächst müssen die Räumlichkeiten eine Woche lang trocknen. Erst dann kann durch Bohrungen festgestellt werden, wo das ausgetretene Wasser überall eingedrungen ist. „Wir müssen bereits jetzt eventuelle Folgeschäden einkalkulieren. Sonst lösen sich in ein paar Jahren eventuell noch die Fußböden oder wir haben mit Schimmel zu kämpfen“, erklärt Bereska.
Mehr Fotos vom Wasserschaden im Kindergarten St. Michael gibt es auf hz.de/bilder