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Amazon-logistikstandort auf dem Rinderberg eröffnet im Herbst
Schon seit Monaten gibt es auf dem Rinderberg vor den Toren Nattheims einen riesige Baustelle. Ein Investor baut hier, in unmittelbarer Nähe zur A 7, ein Logistikzentrum, das in der Umgebung seinesgleichen sucht. 300 Meter lang und 150 Meter breit wird die gigantische Halle, insgesamt entsteht hier eine Lagerfläche von rund 53 000 Quadratmetern.
Langfristiger Mietvertrag
Schon als die Stadt das mehr als 13 Hektar große Grundstück Ende 2019 an einen Investor verkaufte, wurde gemunkelt, dass das Logistikzentrum vom Us-handelsriesen Amazon genutzt werden soll. Das wurde bislang nie bestätigt. Inzwischen ist von den Hallen schon sehr viel zu sehen. Und jetzt erklärt Michael Schneider, Public-relations-manager bei Amazon: „Amazon hat einen langfristigen Mietvertrag für die Anlage unterschrieben und kommt nach Heidenheim.“
Nur große Geräte gelagert
„Hier entsteht ein Logistikstandort, kein normales Logistikzentrum“, erläutert Schneider. Die Besonderheit dabei sei, dass in Heidenheim ausschließlich größere Produkte umgeschlagen werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Kühlschränke, Fernseher, Waschmaschinen, andere größere Geräte, aber auch um Möbel. Von dem Lager aus soll deutschlandweit ausgeliefert werden. „Eine weitere Besonderheit ist, dass wir größere Artikel in einem Umkreis von rund 50 Kilometern direkt von dort aus liefern, also nicht über Verteilzentren“, so Schneider. Im Gebäude werden rund 5000 unterschiedliche Artikel lagern, wobei es einige Zeit dauern wird, bis diese Anzahl erreicht ist.
Im Herbst geht es los
In Betrieb gehen soll der Logistikstandort bereits im kommenden Herbst. „Dann werden wir beginnen, operativ zu arbeiten und die ersten Produkte werden geliefert“, so der Amazon-pressesprecher.
Schon jetzt macht sich das Unternehmen auf die Suche nach Arbeitskräften. In den ersten zwölf Monaten sollen 200 Mitarbeiter eingestellt werden, doch besteht durchaus die Möglichkeit, dass es im Laufe der Zeit noch mehr werden. Besondere Anforderungen stellt der Handelsriese dabei nicht ans Personal. „Unsere Mitarbeiter werden vom ersten Tag an in allen wichtigen Gesundheitsund Sicherheitsfragen geschult, im Prinzip brauchen sie keine Vorerfahrungen, auch wenn ein Gabelstapler-führerschein von Vorteil ist“, so Schneider. Im Klartext bedeutet das, dass ein Großteil der hier entstehenden Jobs für sogenannte geringqualifizierte Beschäftigte interessant sein könnte. „Wir arbeiten bei der Mitarbeitersuche auch mit Partnern zusammen, da nicht alle sofort bei Amazon direkt beschäftigt werden. Aber allen künftigen Mitarbeitern in diesem Bereich zahlen wir einen Einstiegslohn von 11,35 Euro pro Stunde“, sagt Schneider. Das liege am oberen Ende dessen, was in vergleichbaren Jobs bezahlt wird. „Wir glauben, dass es sich bei den Stellen um tolle Jobs handelt, die ideale Voraussetzungen bieten, um Neues zu lernen und ins Berufsleben einzusteigen.“
190 Lkw täglich
Der riesige Logistikstandort wird über 110 Laderampen verfügen. Das wird natürlich auch zu einem größeren Verkehrsaufkommen führen. „Wir rechnen mit rund 190 Lkw und 60 Kleintransportern, die auf den Tag verteilt hier an- und abfahren“, sagt Schneider. Schwierigkeiten sieht er dabei nicht, da der Verkehr größtenteils über die nahe Autobahn kommt.
18 Millionen Euro investiert
Zwar wird die Halle von einem Investor gebaut und von Amazon gemietet, für die Innenausstattung
ist der Nutzer jedoch selbst verantwortlich. „Amazon investiert in den Standort rund 18 Millionen Euro“, so Schneider. Er betont auch, dass alle Vorbereitungen dafür getroffen werden, dass die Dächer mit Photovoltaikanlagen bestückt werden können. Außerdem werden 15 Elektro-ladestationen auf dem Parkplatz installiert. „Unser Klimaschutzversprechen ist die
Selbstverpflichtung, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zehn Jahre früher zu erfüllen. Wir wollen bis 2040 Co2-neutral sein – und damit zehn Jahre vor dem im Pariser Abkommen vereinbarten Ziel von 2050. Das Gebäude in Heidenheim wird so gebaut, dass es für die Dgnb-gold-zertifizierung infrage kommt“, erklärt der Pressesprecher.