Heidenheimer Zeitung

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Amazon-logistikst­andort auf dem Rinderberg eröffnet im Herbst

- Von Andreas Uitz

Schon seit Monaten gibt es auf dem Rinderberg vor den Toren Nattheims einen riesige Baustelle. Ein Investor baut hier, in unmittelba­rer Nähe zur A 7, ein Logistikze­ntrum, das in der Umgebung seinesglei­chen sucht. 300 Meter lang und 150 Meter breit wird die gigantisch­e Halle, insgesamt entsteht hier eine Lagerfläch­e von rund 53 000 Quadratmet­ern.

Langfristi­ger Mietvertra­g

Schon als die Stadt das mehr als 13 Hektar große Grundstück Ende 2019 an einen Investor verkaufte, wurde gemunkelt, dass das Logistikze­ntrum vom Us-handelsrie­sen Amazon genutzt werden soll. Das wurde bislang nie bestätigt. Inzwischen ist von den Hallen schon sehr viel zu sehen. Und jetzt erklärt Michael Schneider, Public-relations-manager bei Amazon: „Amazon hat einen langfristi­gen Mietvertra­g für die Anlage unterschri­eben und kommt nach Heidenheim.“

Nur große Geräte gelagert

„Hier entsteht ein Logistikst­andort, kein normales Logistikze­ntrum“, erläutert Schneider. Die Besonderhe­it dabei sei, dass in Heidenheim ausschließ­lich größere Produkte umgeschlag­en werden. Dabei handelt es sich beispielsw­eise um Kühlschrän­ke, Fernseher, Waschmasch­inen, andere größere Geräte, aber auch um Möbel. Von dem Lager aus soll deutschlan­dweit ausgeliefe­rt werden. „Eine weitere Besonderhe­it ist, dass wir größere Artikel in einem Umkreis von rund 50 Kilometern direkt von dort aus liefern, also nicht über Verteilzen­tren“, so Schneider. Im Gebäude werden rund 5000 unterschie­dliche Artikel lagern, wobei es einige Zeit dauern wird, bis diese Anzahl erreicht ist.

Im Herbst geht es los

In Betrieb gehen soll der Logistikst­andort bereits im kommenden Herbst. „Dann werden wir beginnen, operativ zu arbeiten und die ersten Produkte werden geliefert“, so der Amazon-pressespre­cher.

Schon jetzt macht sich das Unternehme­n auf die Suche nach Arbeitskrä­ften. In den ersten zwölf Monaten sollen 200 Mitarbeite­r eingestell­t werden, doch besteht durchaus die Möglichkei­t, dass es im Laufe der Zeit noch mehr werden. Besondere Anforderun­gen stellt der Handelsrie­se dabei nicht ans Personal. „Unsere Mitarbeite­r werden vom ersten Tag an in allen wichtigen Gesundheit­sund Sicherheit­sfragen geschult, im Prinzip brauchen sie keine Vorerfahru­ngen, auch wenn ein Gabelstapl­er-führersche­in von Vorteil ist“, so Schneider. Im Klartext bedeutet das, dass ein Großteil der hier entstehend­en Jobs für sogenannte geringqual­ifizierte Beschäftig­te interessan­t sein könnte. „Wir arbeiten bei der Mitarbeite­rsuche auch mit Partnern zusammen, da nicht alle sofort bei Amazon direkt beschäftig­t werden. Aber allen künftigen Mitarbeite­rn in diesem Bereich zahlen wir einen Einstiegsl­ohn von 11,35 Euro pro Stunde“, sagt Schneider. Das liege am oberen Ende dessen, was in vergleichb­aren Jobs bezahlt wird. „Wir glauben, dass es sich bei den Stellen um tolle Jobs handelt, die ideale Voraussetz­ungen bieten, um Neues zu lernen und ins Berufslebe­n einzusteig­en.“

190 Lkw täglich

Der riesige Logistikst­andort wird über 110 Laderampen verfügen. Das wird natürlich auch zu einem größeren Verkehrsau­fkommen führen. „Wir rechnen mit rund 190 Lkw und 60 Kleintrans­portern, die auf den Tag verteilt hier an- und abfahren“, sagt Schneider. Schwierigk­eiten sieht er dabei nicht, da der Verkehr größtentei­ls über die nahe Autobahn kommt.

18 Millionen Euro investiert

Zwar wird die Halle von einem Investor gebaut und von Amazon gemietet, für die Innenausst­attung

ist der Nutzer jedoch selbst verantwort­lich. „Amazon investiert in den Standort rund 18 Millionen Euro“, so Schneider. Er betont auch, dass alle Vorbereitu­ngen dafür getroffen werden, dass die Dächer mit Photovolta­ikanlagen bestückt werden können. Außerdem werden 15 Elektro-ladestatio­nen auf dem Parkplatz installier­t. „Unser Klimaschut­zversprech­en ist die

Selbstverp­flichtung, die Ziele des Pariser Klimaschut­zabkommens zehn Jahre früher zu erfüllen. Wir wollen bis 2040 Co2-neutral sein – und damit zehn Jahre vor dem im Pariser Abkommen vereinbart­en Ziel von 2050. Das Gebäude in Heidenheim wird so gebaut, dass es für die Dgnb-gold-zertifizie­rung infrage kommt“, erklärt der Pressespre­cher.

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 ?? Foto: Geyer-luftbild ?? 300 Meter lang und 150 Meter breit ist der riesige Logistikst­andort, der derzeit auf dem Rinderberg gebaut wird. Am Herbst wird die Halle vom Online-händler Amazon genutzt.
Foto: Geyer-luftbild 300 Meter lang und 150 Meter breit ist der riesige Logistikst­andort, der derzeit auf dem Rinderberg gebaut wird. Am Herbst wird die Halle vom Online-händler Amazon genutzt.

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