„Bis an die Grenzen belastet“
Laut Krankenkasse DAK leiden Beschäftigte im Gesundheitswesen am häufigsten unter psychischen Krankheiten.
Stuttgart. Die meisten Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen gibt es in Baden-württemberg weiter bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen – zumindest unter den Dak-versicherten. Für ihren aktuellen „Psychreport“hat die Krankenkasse Daten von mehr als 280 000 ihrer 650 000 Mitglieder im Südwesten auswerten lassen. Demnach kamen auf je 100 Beschäftigte im Gesundheitswesen im vergangenen Jahr rund 295 Fehltage wegen Depressionen und ähnlicher Erkrankungen – so viele wie in keiner anderen Branche und deutlich mehr als im Durchschnitt. Der lag bei 201 Tagen je 100 Versicherte und ist damit gegen den Bundestrend leicht gesunken.
„Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade im Gesundheitswesen Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen
und Einschränkungen der Pandemie leiden“, sagte der Landeschef der Dak-gesundheit Baden-württemberg, Siegfried Euerle. „Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen bis an die Grenzen belastet ist.“Dort hatte es allerdings auch schon vor Corona die meisten Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen gegeben.
Erhebliche Unterschiede gab es zwischen Männern und Frauen. Während je 100 weibliche Versicherte im Schnitt auf 244 Fehltage kamen, waren es bei den Männern nur 165. Häufigster Grund für Fehltage waren laut dem Report Depressionen. Spürbar an Bedeutung gewonnen hätten unter Pandemie-bedingungen Anpassungsstörungen. So werden Reaktionen auf ein belastendes Ereignis wie einen Todesfall genannt.