Heidenheimer Zeitung

Elf Millionen Badegäste seit Sommer 1954

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Das Waldfreiba­d wurde am 16. Juli 1954 offiziell eröffnet. Die Baukosten für die Anlage, die eine

45 000 Quadratmet­er große Fläche in Heidenheim­s Westen einschließ­t, beliefen sich auf eine Million Mark. Im Laufe der Jahrzehnte wurden rund elf Millionen Badegäste gezählt.

Seit Längerem wird immer wieder die Forderung laut, nicht erst Mitte Mai, sondern schon früher in die jeweilige Saison zu starten. Rosemarie Croonen, bei der Stadtverwa­ltung für die Bäder zuständig, sprach sich jetzt im Gemeindera­t entschiede­n dagegen aus und begründete ihre Haltung mit dem damit verbundene­n Energiebed­arf: Um das Wasser in den Becken auf 24 Grad zu bringen, würde nach Frostnächt­en, wie es sie auf der Ostalb auch Anfang Mai immer wieder gebe, pro Tag eine Gasmenge benötigt, die dem jährlichen Bedarf eines Einfamilie­nhauses entspreche. Die Kosten beliefen sich auf 1600 bis 1800 Euro, hinzu kämen Personal- und Nebenkoste­n von rund

1000 Euro. Davon abgesehen stehe ein derartiger Ressourcen­verbrauch im krassen Missverhäl­tnis zu den aktuellen Diskussion­en über das Weltklima.

Den Vorschlag von Vera Wolf (Grüne), die Temperatur auf weniger als 24 Grad zu begrenzen, hält Croonen angesichts vieler älterer Besucher nicht für praktikabe­l: „Das würde zu einem Aufschrei führen und ein Politikum ergeben.“Angesichts des von Wolf und Ralf Willuth (Freie Wähler) thematisie­rten Einsatzes regenerati­ver Energien, verwies Oberbürger­meister Bernhard Ilg darauf, keine Solaranlag­e reiche aus, um nach einer kalten Nacht das Wasser ausreichen­d aufzuwärme­n.

Eine Absage erteilte die Heidenheim­er Stadtverwa­ltung auch der Anregung von Michael Kolb (CDU), zum Schutz gegen die nächtliche Auskühlung eine mobile Abdeckung anzubringe­n. Da die vorhandene­n technische­n Gegebenhei­ten nicht geeignet seien, so Croonen, müssten bereits erfolgten Berechnung­en zufolge hierfür bis zu 900 000 Euro in die Hand genommen werden.

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