Hoffnung nicht nur für „Halb 8“
Die Absage von Kinderfest und Panschertreff war nach Aussage der Stadt alternativlos. Für andere Formate ist die Verwaltung gewappnet, wenn es Öffnungsschritte geben sollte.
Die Stadt ohne Kinderfest? Und das gleich zwei Jahre hintereinander? Das gab es zuletzt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nun zwingt die Corona-pandemie die Verantwortlichen zu einer erneuten Absage. 2021 kommt die allerdings früher als im vergangenen Jahr, als Mitte April die Verordnung des Landes Zusammenkünfte in der Größe des Nationalfeiertages unmöglich machte.
„Es war aussichtslos“
„Es war auch in diesem Jahr aussichtslos“, so Giengens Kulturamtsleiter Andreas Salemi zur Ende vergangener Woche getroffenen Entscheidung. Die Entscheidung zur Absage, hatte Oberbürgermeister Dieter Henle beispielsweise in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend gesagt, sei keineswegs leichtgefallen, es habe aber keine Wahl gegeben. Nicht zuletzt wegen des Schutzes der Gesundheit der Bevölkerung.
„Wir waren seit Längerem in regem Austausch mit den Schulen, Kindergärten und auch den Vereinen“, sagt Salemi. Die Entscheidung der Absagen für Kinderfest und Panschertreff im Sommer sei einstimmig gefallen. „Ich habe den Eindruck, dass die Beteiligten froh waren, rechtzeitig zu wissen, woran sie sind“, so der Kulturamtsleiter.
Ein Frühling und ein Sommer also ohne die beiden großen traditionellen Feierlichkeiten. Bedeutet das gleichzeitig, dass auch alle anderen Formate ins Wasser fallen werden? „Ich bin bei anderen Veranstaltungen etwas optimistischer und habe durchaus die Hoffnung, dass wir etwas anbieten können“, so Salemi, der beispielsweise die bislang sehr gut besuchte donnerstägliche Musik-reihe „Halb 8“anspricht, die zunächst vor dem Rathaus, zuletzt beim „Cucina“am unteren Ende der Marktstraße stattgefunden und Gäste weit über die Stadtgrenzen hinaus angezogen hatte.
„Natürlich ginge das nicht so wie bislang. Wir bräuchten beispielsweise ein Hygienekonzept und feste Sitzplätze, getrennte Ein- und Ausgänge sowie Absperrungen“, sagt Salemi. Man sei diesbezüglich weiterhin in Planung. Mit den Bands, die fürs vergangene Jahr gebucht waren, die aber wegen der Absage 2020 nicht auftreten konnten habe er seinerzeit vereinbart, dass sie 2021 zum Zug kommen sollen.
Hoffnung für Reihe am Sonntag
Die Felle davon schwimmen sieht der Kulturamtsleiter zudem noch nicht bei der an Sonntagen dargebotenen Reihe „Kultur an der Mauer“. Auch hier müsste es zwischen Uferweg und Stadtmauer feste Sitzplätze geben und der Start wäre bei etwas reduziertem Programm etwa nach hinten zu verschieben.
„Ich habe die Hoffnung jedenfalls noch nicht komplett aufgegeben“, sagt Salemi.
Das schließt Einzelveranstaltungen ein. Im Oktober jedenfalls habe ein Konzert in der Walter-schmid-halle „super funktioniert“. Die Ansteckungsgefahr halte er unter Einhaltung der Regeln wie Abstand und Maske tragen eher für gering.
Gewappnet für Öffnungen
„Letztlich haben wir das aber nicht in der Hand. Es bleibt nur, abzuwarten. Wir sind aber gewappnet, falls es im Laufe der nächsten Monate Öffnungsschritte geben sollte“, sagt Giengens Kulturamtsleiter.