Zweiter Sieg, doch die DFB-ELF lässt viele Chancen liegen
Ein klar überlegenes deutsches Team gewinnt in der Wm-qualifikation in Rumänien knapp, aber hochverdient mit 1:0.
Mit seinem 15. Treffer im 19. Länderspiel hat Serge Gnabry am Sonntagabend die Weichen für den Sieg der deutschen Fußball-nationalelf in Rumänien gestellt. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw gewann sein Qualifikationsspiel in Bukarest mit 1:0 (1:0) – der zweite Erfolg im zweiten Gruppenspiel. Löw vertraute auf die Startelf, die bereits im ersten Match gegen Island (3:0) begonnen hatte. „Jetzt geht es für uns darum, Automatismen zu entwickeln“, sagte der 61-Jährige bei RTL.
Gegen Rumänien, den vermeintlich stärksten Konkurrenten in der Gruppe J um einen direkten Startplatz bei der Weltmeisterschaft in Katar Ende 2022, benötigen seine Schützlinge einige Minuten, um den Rhythmus zu finden. Die DFB-ELF dominierte mit zunehmender Spieldauer den Gegner, der kompakt stand, früh presste und versuchte, Deutschlands Taktgeber Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld aus dem Spiel zu nehmen. Mit Erfolg. Der Bayern-akteur hatte diesmal längst nicht so viel Ballbesitz wie gegen Island, als er der alles überragende Spieler auf dem Feld war.
Kai Havertz besaß die große Chance zur frühen Führung für die Dfb-auswahl, scheiterte freistehend an Torwart Florin Nita (9.). Besser machte es Serge Gnabry, der von Havertz mustergültig bedient den Ball über die Linie brachte. Die Gäste lagen nach 16 Minuten mit 1:0 vorne und hätte rasch erhöhen können. Kimmich traf jedoch aus 20 Metern die Latte, Gnabry den Ball nicht richtig (19./32.).
Die deutsche Mannschaft ließ einige aussichtsreiche Gelegenheiten im Spiel nach vorne liegen, weil sie über außen zu häufig harmlos blieb. Dribbelkünstler Leroy Sane etwa kam in der ersten Halbzeit nicht so recht in die Gänge. Phasenweise fehlten der Mannschaft von Trainer Löw auch die nötigen Ideen gegen defensive Rumänien. Spielerisch war da durchaus noch etwas Luft nach oben.
Nach der Pause steigerte sich das Löw-team diesbezüglich deutlich. Serge Gnabry, Leroy Sane, Leon Goretzka, Ilkay Gündogan und der recht spät für Havertz eingewechselte Timo Werner fanden Lücken in Rumäniens Abwehr, ließen aber beste Einschusschancen liegen.
Nun war die deutsche Auswahl turmhoch überlegen, der Ball lief flüssiger durch die Reihen. Rumäniens herausragender Schlussmann Florin Nita stand mehrfach im Blickpunkt – und hielt glänzend. Das Geschehen spielte sich fast nur noch in der Hälfte der Gastgeber ab. Die markante Bilanz nach 80 Minuten: 9:1-Torschüsse für die DFB-ELF.
Kurz vor dem Abpfiff hatten die Rumänen dann tatsächlich zwei Möglichkeiten zum Ausgleich. Glück für die deutsche Mannschaft, dass George Puscas und Stanciu Nicolae zu ungenau zielten (87./90.). Es blieb am Ende beim knappen, aber hochverdienten Sieg für die Löw-elf.
„Wir haben das Spiel weitgehend kontrolliert und hätten das heute für uns aber einfacher gestalten könnten“, sagte Mittelfeldspieler Joshua Kimmich nach dem Spiel in die Rtl-mikrofone.
Jetzt geht es für uns darum, Automatismen zu entwickeln Joachim Löw
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