Heidenheimer Zeitung

Zweiter Sieg, doch die DFB-ELF lässt viele Chancen liegen

Ein klar überlegene­s deutsches Team gewinnt in der Wm-qualifikat­ion in Rumänien knapp, aber hochverdie­nt mit 1:0.

- Von Carsten Muth

Mit seinem 15. Treffer im 19. Länderspie­l hat Serge Gnabry am Sonntagabe­nd die Weichen für den Sieg der deutschen Fußball-nationalel­f in Rumänien gestellt. Das Team von Bundestrai­ner Joachim Löw gewann sein Qualifikat­ionsspiel in Bukarest mit 1:0 (1:0) – der zweite Erfolg im zweiten Gruppenspi­el. Löw vertraute auf die Startelf, die bereits im ersten Match gegen Island (3:0) begonnen hatte. „Jetzt geht es für uns darum, Automatism­en zu entwickeln“, sagte der 61-Jährige bei RTL.

Gegen Rumänien, den vermeintli­ch stärksten Konkurrent­en in der Gruppe J um einen direkten Startplatz bei der Weltmeiste­rschaft in Katar Ende 2022, benötigen seine Schützling­e einige Minuten, um den Rhythmus zu finden. Die DFB-ELF dominierte mit zunehmende­r Spieldauer den Gegner, der kompakt stand, früh presste und versuchte, Deutschlan­ds Taktgeber Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld aus dem Spiel zu nehmen. Mit Erfolg. Der Bayern-akteur hatte diesmal längst nicht so viel Ballbesitz wie gegen Island, als er der alles überragend­e Spieler auf dem Feld war.

Kai Havertz besaß die große Chance zur frühen Führung für die Dfb-auswahl, scheiterte freistehen­d an Torwart Florin Nita (9.). Besser machte es Serge Gnabry, der von Havertz mustergült­ig bedient den Ball über die Linie brachte. Die Gäste lagen nach 16 Minuten mit 1:0 vorne und hätte rasch erhöhen können. Kimmich traf jedoch aus 20 Metern die Latte, Gnabry den Ball nicht richtig (19./32.).

Die deutsche Mannschaft ließ einige aussichtsr­eiche Gelegenhei­ten im Spiel nach vorne liegen, weil sie über außen zu häufig harmlos blieb. Dribbelkün­stler Leroy Sane etwa kam in der ersten Halbzeit nicht so recht in die Gänge. Phasenweis­e fehlten der Mannschaft von Trainer Löw auch die nötigen Ideen gegen defensive Rumänien. Spielerisc­h war da durchaus noch etwas Luft nach oben.

Nach der Pause steigerte sich das Löw-team diesbezügl­ich deutlich. Serge Gnabry, Leroy Sane, Leon Goretzka, Ilkay Gündogan und der recht spät für Havertz eingewechs­elte Timo Werner fanden Lücken in Rumäniens Abwehr, ließen aber beste Einschussc­hancen liegen.

Nun war die deutsche Auswahl turmhoch überlegen, der Ball lief flüssiger durch die Reihen. Rumäniens herausrage­nder Schlussman­n Florin Nita stand mehrfach im Blickpunkt – und hielt glänzend. Das Geschehen spielte sich fast nur noch in der Hälfte der Gastgeber ab. Die markante Bilanz nach 80 Minuten: 9:1-Torschüsse für die DFB-ELF.

Kurz vor dem Abpfiff hatten die Rumänen dann tatsächlic­h zwei Möglichkei­ten zum Ausgleich. Glück für die deutsche Mannschaft, dass George Puscas und Stanciu Nicolae zu ungenau zielten (87./90.). Es blieb am Ende beim knappen, aber hochverdie­nten Sieg für die Löw-elf.

„Wir haben das Spiel weitgehend kontrollie­rt und hätten das heute für uns aber einfacher gestalten könnten“, sagte Mittelfeld­spieler Joshua Kimmich nach dem Spiel in die Rtl-mikrofone.

Jetzt geht es für uns darum, Automatism­en zu entwickeln Joachim Löw

Bundestrai­ner

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