Heidenheimer Zeitung

Geiger macht’s noch einmal

Der Oberstdorf­er gewinnt das abschließe­nde Fliegen in Planica und krönt damit eine für ihn herausrage­nde Saison. Auch das Team trumpft erneut auf.

- Bundestrai­ner

Nach seiner furiosen Flugshow am Wochenende in Planica absolviert­e Karl Geiger genüsslich einen „Marathon“voller Siegerehru­ngen. „Echt irre. Das waren jetzt vier hintereina­nder. Das ist schon echt was Besonderes“, sagte der Oberstdorf­er überglückl­ich. Mit der kleinen Kristallku­gel in der Hand und einem Doppelsieg im Gepäck verabschie­dete sich der Skiflug-weltmeiste­r am Ende eines für ihn traumhafte­n Winters in die wohlverdie­nte Sommerpaus­e.

„Dass ich sogar die Kugel für den Skiflug-weltcup gewonnen habe, das ist unfassbar“, sagte Geiger. Der 28-Jährige dominierte auf der „Letalnica“, er gewann am Freitag und Sonntag im Einzel sowie das Fliegen mit dem Team. Platz drei am Donnerstag

Jetzt ist er endgültig raus aus seiner Kleinschan­zenspringe­rei.

Stefan Horngacher

war da fast schon ein Ausrutsche­r nach unten. Zudem siegte Geiger an diesem „unglaublic­hen Wochenende“auch noch in der Spezialwer­tung „Planica7“und belohnte sich mit einem Preisgeld von 20 000 Schweizer Franken.

„Es ist grandios gelaufen für Karl“, lobte Bundestrai­ner Stefan Horngacher im ZDF: „Er hat in Planica alles gewonnen, was man gewinnen kann.“Mit seinen Erfolgen legte Geiger auch seinen Ruf als „Kleinschan­zen-karle“für immer ab. „Jetzt ist er endgültig raus aus seiner Kleinschan­zen-springerei“, sagte Horngacher vergnügt.

Karl Geiger gelang in Slowenien ein herausrage­nder Abschluss eines denkwürdig­en Winters. Töchterche­n Luisa war im Dezember kurz nach dem Triumph bei der Skiflug-wm in Planica auf die Welt gekommen, bei der Heim-wm in Oberstdorf holte er einen kompletten Medaillens­atz. Er löste damit Markus Eisenbichl­er

als Vorspringe­r im deutschen Team ab.

Der Bayer schaffte als Teamsieger und Dritter im Einzelflie­gen ebenfalls einen mehr als nur versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss.

„Ich bin einfach froh, dass es vorbei ist und es so gut gegangen ist“, sagte Eisenbichl­er, der trotz eines Innenbanda­nrisses im Knie zu den Besten gehörte: „Es war echt eine bärenstark­e Saison von mir, ich bin rundum zufrieden.“Gemeinsam mit Geiger, Pius Paschke und Constantin Schmid hatte er am Sonntag eine lange Durststrec­ke beendet: Der letzte deutsche Mannschaft­ssieg in einem Skifliegen lag 21 Jahre zurück. „Wir sind megastolz darauf “, sagte Geiger.

Nach turbulente­n Windverhäl­tnissen war das Teamfliege­n am Samstag nach 21 von 36 Springern im ersten Durchgang abgebroche­n worden. Eine Vorsichtsm­aßnahme, die nach dem schrecklic­hen Sturz des Norwegers Daniel Andre Tande am Donnerstag jeder nachvollzi­ehen konnte. Der „Wahnsinnss­chock für die ganze Skisprung-familie“(Horngacher) saß tief.

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Foto: dpa Gewinner der kleinen Kristallku­gel: Karl Geiger hat sich beim Saisonabsc­hluss im slowenisch­en Planica den Sieg im Skiflug-weltcup gesichert.

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