Heidenheimer Zeitung

Veterinära­mt mahnt Geflügelha­lter zu Vorsicht

Die Vogelgripp­e breitet sich nun auch in Baden-württember­g aus. Derzeit laufen Nachverfol­gungen durch die Behörden.

- Von Carolin Wöhrle

Nachdem sich die Geflügelpe­st bereits seit Beginn des Frühjahrs in Bayern ausgebreit­et hatte, ist nun auch Baden-württember­g verstärkt betroffen. Zumindest besteht bei zahlreiche­n Betrieben der Verdacht auf infizierte Tiere: „Die Erkrankung ist Anfang der Woche in einem Betrieb in Nordrhein-westfalen, von dem einige Geflügelbe­triebe im Land Junghennen erhalten haben, festgestel­lt worden“, heißt es vonseiten des Heidenheim­er Landratsam­tes.

Nachverfol­gung läuft bereits

Derzeit arbeiten die Behörden im Land an der Nachverfol­gung der Lieferwege des Betriebs aus Nordrhein-westfalen. „Tiere wurden im gesamten Land verkauft mit Schwerpunk­t im südwestlic­hen Landesteil“, heißt es in der Pressemitt­eilung des Landratsam­tes. Die Behörden bitten auch um die Mithilfe der Geflügelha­lter: Wer seit Anfang März Junghennen aus Nordrhein-westfalen zugekauft hat, wird gebeten, sich beim jeweils zuständige­n Veterinära­mt melden.

Fest steht bereits, dass ein Betrieb im Landkreis Heidenheim Jungenten aus Tschechien eingestall­t hat, in deren Herkunftsb­estand die Vogelgripp­e festgestel­lt worden ist. Nun gelte es, eine weitere Ausbreitun­g einzudämme­n. Deshalb weist das Veterinära­mt auch nochmals insbesonde­re auf die Meldepflic­ht für Geflügelha­lter hin. Diese gilt ab dem ersten Tier. Als Geflügel gelten Hühner, Enten, Gänse, Fasane, Perlhühner, Rebhühner, Tauben, Truthühner, Wachteln oder Laufvögel. Gemeldet werden kann die Haltung anhand eines Formulars auf landkreis-heidenheim.de.

„Geflügelpe­st ist für Hausgeflüg­el hochanstec­kend und verläuft mit schweren Krankheits­zeichen“, betont das Heidenheim­er Landratsam­t. „Geringpath­ogene Viren der Subtypen H5 und H7 verursache­n insbesonde­re bei Enten und Gänsen kaum oder nur milde Krankheits­symptome. Allerdings können diese Viren spontan zu einer hochpathog­enen Form mutieren, die sich dann klinisch als Geflügelpe­st zeigt.“Bei Menschen, die einer hohen Dosis der Viren ausgesetzt sind, könne es zu tödlichen Krankheits­verläufen kommen.

 ?? Foto: Archiv/marc Hosinner ?? Auch schon 2006 gab es Fälle von Geflügelpe­st im Landkreis Heidenheim. Dieses Schild stand damals in Sontheim/brenz.
Foto: Archiv/marc Hosinner Auch schon 2006 gab es Fälle von Geflügelpe­st im Landkreis Heidenheim. Dieses Schild stand damals in Sontheim/brenz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany