Heidenheimer Zeitung

Jetzt im Vohenstein ein kompaktes Zuhause

Bisher hatte das Unternehme­n Esband Schlattere­r zwei Standorte in Herbrechti­ngen. Mit der Fertigstel­lung des Erweiterun­gsbaus im Gewerbegeb­iet Vohenstein befindet sich nun alles unter einem Dach.

- Von Melanie Schiele

Bisher hatte das Unternehme­n Esband Schlattere­r zwei Standorte in Herbrechti­ngen. Mit der Fertigstel­lung des Erweiterun­gsbaus ist nun alles unter einem Dach.

Nach fast 25 Jahren, die die Max Schlattere­r Gmbh & Co. KG an getrennten Standorten in Herbrechti­ngen produziert­e, befinden sich nun sowohl die Produktion­sbereiche Format- und Saugband sowie Antriebs- und Transportb­änder als auch die Verwaltung wieder unter einem Dach. Von der Zusammenfü­hrung verspricht sich das Familienun­ternehmen ein effiziente­res Arbeiten. Das Werk im Vohenstein wurde hierfür in etwa anderthalb Jahren Bauzeit um eine 8000 Quadratmet­er große eingeschos­sige Produktion­shalle erweitert, auf die zur Straßensei­te hin ein zweistöcki­ger Verwaltung­strakt aufgesetzt wurde.

Spatenstic­h nach zweijährig­er Planung war im Juli 2019, der Rohbau wurde im März des folgenden Jahres fertiggest­ellt. Aufgrund des moorigen Sumpfunter­grundes mussten Gusspfähle etwa 15 Meter tief in den Boden gerammt werden – ähnlich wie beim Bau der Bibrishall­e. „Eine Unterkelle­rung war wegen des Grundwasse­rs nicht möglich, weshalb die Technik auf dem Dach der Halle montiert wurde“, erläutert Karin Mühling-beckh, die Frau des Inhabers Thomas Beckh. Als Bauherrenv­ertretung war sie maßgeblich am Projekt beteiligt.

Nachhaltig­es Bauen

Da Nachhaltig­keit ein wichtiger Firmenwert ist, spielte dieser auch beim Bauen eine große Rolle. An der Fassadenfr­ont wurde eine Photovolta­ik-anlage mit einer Leistung von rund 57 Kilowatt-peak installier­t. Der erzeugte Solarstrom könnte der sein, den acht E-fahrzeuge an den vier E-lade-stationen am Haupteinga­ng tanken können. Ein mit Erdgas betriebene­s Blockheizk­raftwerk liefert ebenfalls Strom sowie Wärme. Im Einsatz ist eine moderne Prozessabl­ufttechnik mit Abluftrein­igung und Feinstaubf­ilter. Darüber hinaus wurden neue, energiespa­rende Maschinen angeschaff­t.

Auch die Mitarbeite­r haben bei Schlattere­r einen hohen Stellenwer­t. So sehr, dass sie im Neubau verewigt wurden. Die Theke im Empfangsbe­reich unterhalb des Verwaltung­straktes besteht aus Steinen, die bei einer früheren Aktion von Angestellt­en beschrifte­t wurden. Am und im Gebäude entdeckt man immer wieder Elemente in der Firmenfarb­e Rot. Derartige Details machen für die gelernte Innenarchi­tektin

Mühling-beck den Charme des Neubaus aus.

Weitere Anbauten im Blick

An diesem kann man erkennen, dass Schlattere­r ein zukunftsor­ientiertes Unternehme­n ist. Bereits bei der Planung des Anbaus hat man an weitere räumliche Erweiterun­gen gedacht. Der Verwaltung­strakt wurde so konzipiert, dass problemlos ein weiteres Geschoss aufgesetzt werden kann. So führen Leitungen beispielsw­eise für etwaige künftige Toiletten sowie das Treppenhau­s mit dem Aufzugssch­acht bis hinauf aufs jetzige Dach. Es besteht jedoch nicht nur die Möglichkei­t, in die Höhe, sondern auch in der Fläche zu wachsen. Hinter der Produktion­shalle gibt es noch Platz, um sich zu vergrößern.

Wie viel Schlattere­r in den Neubau investiert hat, wird nicht verraten. Nur so viel, dass er ein Bekenntnis zu Herbrechti­ngen als Standort darstellt. „Die Firma ist mit der Stadt sehr verbunden“, so Mühling-beckh. Ihr Mann leitet das weltweit tätige Unternehme­n bereits in dritter Generation. Aus diesem Grund wurde bei der Vergabe der Bauarbeite­n darauf geachtet, Handwerksb­etriebe und Dienstleis­ter aus der Umgebung zu beauftrage­n und zu unterstütz­en. Bei einem solch großen Projekt kommt es nicht nur beim Bau auf eine solide Planung an, sondern auch beim Umzug. Die Vorbereitu­ngen hierfür nahmen eineinhalb Jahre in Anspruch.

Hauptsitz verlagert

Im Dezember 2020 zog die Produktion von der Alt-ulmer-straße in den Vohenstein um. Eine Umzugsfirm­a transporti­erte die schweren Maschinen. Im Februar dieses Jahres folgte die Verwaltung. Mit ihr wurde auch der Hauptsitz in die Robert-boschstraß­e 9 verlagert. „Insgesamt verlief alles reibungslo­s. Wir sind sehr dankbar, stolz und glücklich.“Was mit dem Sitz in der Alt-ulmer-straße passiert, steht noch nicht fest. Für die weitere Verwendung des Gebäudes, das in Firmenbesi­tz bleibt, gibt es noch keine konkrete Planung.

 ?? Fotos: Rudi Penk ?? Seit etwa einem Monat sind alle Unternehme­nsbereiche von Esband Schlattere­r wieder unter einem Dach vereint. Die neue Adresse des Hauptsitze­s lautet Robert-bosch-straße 9. Weitere Bilder gibt es auf hz.de
Fotos: Rudi Penk Seit etwa einem Monat sind alle Unternehme­nsbereiche von Esband Schlattere­r wieder unter einem Dach vereint. Die neue Adresse des Hauptsitze­s lautet Robert-bosch-straße 9. Weitere Bilder gibt es auf hz.de
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Hommage an den Firmengrün­der: In der Empfangsha­lle hängt eine Fotografie von Max Schlattere­r.

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