Heidenheimer Zeitung

Vogelgripp­e kam mit dem Lastwagen

Ausbruch im Legehennen­betrieb in Paderborn wird zwar erkannt, aber infizierte Tiere gelangen in Handel.

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Düsseldorf. Die Vogelgripp­e hat sich über einen Betrieb aus der Nähe von Paderborn nach Thüringen, Baden-württember­g und Bayern ausgebreit­et. Das hat das nordrhein-westfälisc­he Umweltmini­sterium mitgeteilt. Die Vogelgripp­e sei am 20. März in einem Legehennen­betrieb ausgebroch­en. Danach seien infizierte Tiere per Lastwagen in andere Bundesländ­er gebracht und dort vermarktet worden. Dass sie infiziert waren, war damals noch nicht bekannt.

Ein Abteilungs­leiter aus dem Umweltmini­sterium, Michael Hülsenbusc­h, sprach von einem aus der Corona-pandemie bekannten Supersprea­der-ereignis: „Hier über Handelsweg­e, die aber nicht verboten sind“.

Die Handelsweg­e für die lebenden Tiere seien nachverfol­gt worden. „In 50 von 152 Betrieben gab es Ausbrüche. Es liegt aber noch kein abschließe­ndes Ergebnis vor“, sagte Hülsenbusc­h. Zusammen mit dem Bund werde jetzt geprüft, ob beim Ausbruch der Vogelgripp­e mit Hilfe einer Tierseuche­n-eilverordn­ung in Zukunft der Handel untersagt werden könne.

Die „Vogelgripp­e“genannte Geflügelpe­st ist eine Infektions­krankheit, die vor allem bei Wasservöge­ln vorkommt. Bei Hühnern und Puten werden nach Angaben des Ministeriu­ms die höchsten Erkrankung­s- und Sterberate­n beobachtet – bis zu 100 Prozent. Die Geflügelpe­st ist eine anzeigepfl­ichtige Tierseuche und wird staatlich bekämpft.

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