Grünes Licht für Reha-sport
Der Gemeinderat stimmte einer Testphase in Mergelstetten und Schnaitheim zu.
Bis zum Sommer 2020 trafen sich verschiedene Reha-sportgruppen regelmäßig im Hallenbad der Kliniken des Landkreises auf dem Schlossberg. Dann wurde die Einrichtung geschlossen, und es begann die Suche nach Ausweichmöglichkeiten für die Übungseinheiten.
Bei der Heidenheimer Stadtverwaltung gingen daraufhin mehrere Anfragen hinsichtlich der Lehrschwimmbäder in Mergelstetten und Schnaitheim ein, wobei allein die Rheumaliga einen Bedarf von 15 Gruppen mit jeweils einem Dutzend Teilnehmer geltend machte. Das Ansinnen stieß im Rathaus auf grundsätzliches Wohlwollen, und daraus resultierte mit Blick auf die aktuelle Belegung der Schwimmanlagen das Angebot, die beiden Bäder freitags zwischen 8 und 16 Uhr zu nutzen.
Lockdown verhinderte Öffnung
Aufgrund des Lockdowns durften die Becken allerdings bis heute nicht mehr geöffnet werden. Der Gemeinderat stimmte jetzt geschlossen dafür, die Pläne umzusetzen, sobald das möglich ist. Nach einer angemessenen Testphase soll dann erneut Bericht erstattet werden.
Rosemarie Croonen, Leiterin des Geschäftsbereichs Bildung, Sport und Bäder im Heidenheimer Rathaus, sprach von einer Möglichkeit zur wirtschaftlichen
Absicherung des weiteren Betriebs der beiden städtischen Lehrschwimmbecken, die in der Vergangenheit wiederholt vor dem Aus standen. Das Schnaitheimer Bad kostete einst 540 000 Mark und wurde am 23. April 1963 eröffnet, dasjenige in Mergelstetten am 15. Dezember 1968. Es war 738 000 Mark teuer.
Eine erste Konsolidierung sorgte Croonen zufolge 1994 für einen „Tsunami in der Öffentlichkeit“, weil der öffentliche Badebetrieb deutlich reduziert wurde. Dieser entfiel ganz, als 2003 abermals an der Kostenschraube gedreht wurde. Damals wurde die Zahl der wöchentlichen Betriebstage auf vier verringert. Genutzt werden die jeweils 8,3 mal 16,6 Meter großen Becken heute hauptsächlich von Schulen, hinzu kommen Vereine und sonstige Institutionen.
Mehreinnahmen erwartet
Pro Bad könnten sich Croonen zufolge Mehreinnahmen von rund 15 000 Euro im Jahr ergeben. Der zusätzliche Aufwand bei den Betriebskosten hielte sich in Grenzen, weil für die Reha-sportgruppen kein Aufsichtspersonal gestellt werden müsste.