Verursacher flüchtete Knöllchen-frust in Corona-zeiten
Gegen 5.45 Uhr am Montagmorgen war ein unbekannter Autofahrer auf der Landesstraße 1083 von Heidenheim über den Oggenhauser Keller in Richtung Giengen unterwegs. In einer langgezogenen Linkskurve geriet der Unbekannte auf die Gegenfahrbahn. Eine 43-Jährige kam mit ihrem VW aus der anderen Richtung. Sie erkannte den Falschfahrer und wich nach rechts auf. Sie kam von der Fahrbahn ab und überfuhr einen Leitpfosten. Danach kam sie auf dem parallel verlaufenden Radweg zum Stehen. Der Unfallverursacher flüchtete. Es entstand ein Sachschaden von mehreren hundert Euro. Die rau erlitt leichte Verletzungen und kam vorsorglich ins Krankenhaus. Das Polizeirevier Giengen (Tel. 07322.96530) sucht Zeugen, die Hinweise zu dem unbekannten Autofahrer geben können.
Lockern oder nicht lockern? Verschärfen oder nicht verschärfen? Fragen, die seit Wochen in aller Munde sind und auf die jeder seine eigene Antwort hat. Bestimmt auch in Giengen, wo sich noch weitere Fragen stellen.
Warum hat der Baumarkt auf, der Italiener aber nicht? Wo doch Essen in gemütlicher Atmosphäre genau so wichtig ist wie das Werkeln im eigenen Garten oder im Keller.
Wann muss in der Marktstraße eine Maske getragen werden? Nur tagsüber oder auch nachts? Oder hat das doch was mit irgendwelchen Inzidenz-dingens zu tun?
Und warum schmeißen neuerdings Leute ihre Masken einfach in die freie Wildbahn? Ist das Kunst? Oder sollte das besser weg, in die nächste Tonne?
Ganz neu im Giengener Fragenkatalog in Pandemie-zeiten: Warum werden ausgerechnet jetzt immer noch Strafzettel verteilt?
Oswald Satzger, Stadtrat in den Reihen der Cdu-fraktion, befand jedenfalls im übertragenen Sinn: Die Stadt-sheriffs sollen sich einfach mal ein wenig locker machen und ihre Schießeisen, respektive Knöllchen, einfach stecken lassen.
Bürger hätten sich, so Satzger in der jüngsten Sitzung des Rats in der weitläufigen Schranne, an ihn gewandt. Die seien nicht einverstanden damit, dass die ausführende Gewalt des Ordnungsamtes allzu streng agieren würde. Wo doch auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus derzeit genug Platz vorhanden sei und es keine Probleme bereite, sein Gefährt abzustellen, weil sowieso kaum jemand unterwegs sei.
„Die Leute sind verärgert, wenn die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in so einem Fall trotzdem intensiv Strafzettel ausstellen“, so Satzger.
Nach dem Motto: Wer trotz Corona ins Zentrum fährt, hinter dem Rathaus parkt und vergisst, eine Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe zu legen, mit deren Gebrauch zwei Stunden kostenlos geparkt werden könnte, soll für seine Vergesslichkeit nicht zur Kasse gebeten werden.
Gute Idee, wird jetzt ein Großteil der Verkehrsteilnehmer sagen. Freies Parken für freie Bürger. Es lebe die Park-anarchie.
Doch da will der Boss der City, Dieter Henle, nicht mitspielen. Unmissverständlich machte er klar: keine Nachsicht mit Gesetzesbrechern. Knöllchen bleibt Knöllchen.