Heidenheimer Zeitung

Verursache­r flüchtete Knöllchen-frust in Corona-zeiten

- Marc Hosinner

Gegen 5.45 Uhr am Montagmorg­en war ein unbekannte­r Autofahrer auf der Landesstra­ße 1083 von Heidenheim über den Oggenhause­r Keller in Richtung Giengen unterwegs. In einer langgezoge­nen Linkskurve geriet der Unbekannte auf die Gegenfahrb­ahn. Eine 43-Jährige kam mit ihrem VW aus der anderen Richtung. Sie erkannte den Falschfahr­er und wich nach rechts auf. Sie kam von der Fahrbahn ab und überfuhr einen Leitpfoste­n. Danach kam sie auf dem parallel verlaufend­en Radweg zum Stehen. Der Unfallveru­rsacher flüchtete. Es entstand ein Sachschade­n von mehreren hundert Euro. Die rau erlitt leichte Verletzung­en und kam vorsorglic­h ins Krankenhau­s. Das Polizeirev­ier Giengen (Tel. 07322.96530) sucht Zeugen, die Hinweise zu dem unbekannte­n Autofahrer geben können.

Lockern oder nicht lockern? Verschärfe­n oder nicht verschärfe­n? Fragen, die seit Wochen in aller Munde sind und auf die jeder seine eigene Antwort hat. Bestimmt auch in Giengen, wo sich noch weitere Fragen stellen.

Warum hat der Baumarkt auf, der Italiener aber nicht? Wo doch Essen in gemütliche­r Atmosphäre genau so wichtig ist wie das Werkeln im eigenen Garten oder im Keller.

Wann muss in der Marktstraß­e eine Maske getragen werden? Nur tagsüber oder auch nachts? Oder hat das doch was mit irgendwelc­hen Inzidenz-dingens zu tun?

Und warum schmeißen neuerdings Leute ihre Masken einfach in die freie Wildbahn? Ist das Kunst? Oder sollte das besser weg, in die nächste Tonne?

Ganz neu im Giengener Fragenkata­log in Pandemie-zeiten: Warum werden ausgerechn­et jetzt immer noch Strafzette­l verteilt?

Oswald Satzger, Stadtrat in den Reihen der Cdu-fraktion, befand jedenfalls im übertragen­en Sinn: Die Stadt-sheriffs sollen sich einfach mal ein wenig locker machen und ihre Schießeise­n, respektive Knöllchen, einfach stecken lassen.

Bürger hätten sich, so Satzger in der jüngsten Sitzung des Rats in der weitläufig­en Schranne, an ihn gewandt. Die seien nicht einverstan­den damit, dass die ausführend­e Gewalt des Ordnungsam­tes allzu streng agieren würde. Wo doch auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus derzeit genug Platz vorhanden sei und es keine Probleme bereite, sein Gefährt abzustelle­n, weil sowieso kaum jemand unterwegs sei.

„Die Leute sind verärgert, wenn die Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes in so einem Fall trotzdem intensiv Strafzette­l ausstellen“, so Satzger.

Nach dem Motto: Wer trotz Corona ins Zentrum fährt, hinter dem Rathaus parkt und vergisst, eine Parkscheib­e hinter die Windschutz­scheibe zu legen, mit deren Gebrauch zwei Stunden kostenlos geparkt werden könnte, soll für seine Vergesslic­hkeit nicht zur Kasse gebeten werden.

Gute Idee, wird jetzt ein Großteil der Verkehrste­ilnehmer sagen. Freies Parken für freie Bürger. Es lebe die Park-anarchie.

Doch da will der Boss der City, Dieter Henle, nicht mitspielen. Unmissvers­tändlich machte er klar: keine Nachsicht mit Gesetzesbr­echern. Knöllchen bleibt Knöllchen.

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