Löws Kurs: Volle Kraft voraus
Der Sieg gegen Rumänien liefert weitere Em-fingerzeige. Es kristallisiert sich ein personelles Gerüst heraus.
Düsseldorf. Nach der Rückkehr aus Bukarest gönnte Joachim Löw seinen erschöpften Siegern einen entspannten Regenerationstag. Der Bundestrainer sieht sich und sein Umbruchteam nach dem erfolgreichen Nachlegen beim 1:0 (1:0) im Spiel gegen den stärksten Wm-qualifikationsgegner Rumänien wieder auf einem verheißungsvollen Kurs Richtung Sommer-em. Einen weiteren Schub für sein letztes Turnier hat der Bundestrainer am Mittwoch (20.45 UHR/RTL) gegen Em-teilnehmer Nordmazedonien in Duisburg eingeplant.
„Wir müssen nochmal volle Kraft voraus auch das Spiel gewinnen. Dann haben wir in der Wm-quali mit neun Punkten die richtige Richtung eingeschlagen“, sagte Löw. Der 61-Jährige spürt nach zwei Zu-null-siegen gegen Island (3:0) und in Rumänien sowie seinem verkündeten Rücktritt nach der EM wieder Boden unter den Füßen.
Havertz oder Müller?
Zweieinhalb Monate vor dem Em-ernstfall am 15. Juni in München gegen Weltmeister Frankreich kristallisiert sich ein funktionstüchtiges Em-system (4-3-3) und ein klares personelles Gerüst heraus. Löw hat nach viereinhalb Jahren erstmals wieder in zwei Länderspielen nacheinander die identische Startelf aufgeboten. Das zentrale Mittelfeld ist jetzt fix mit drei Akteuren besetzt. Und das Trio Gnabry, Havertz und Leroy Sané kann Schwung entfachen und könnte sich zum Em-angriff entwickeln. Eine Schlüsselfrage lautet: Kann der 20 Jahre junge Havertz mehr sein als ein Platzhalter für das Rückkehrer-phantom Thomas Müller?
Havertz nimmt rechts vorne mit dem gewünschten Drang ins Zentrum exakt die Position ein, die Löw dem 31-jährigen Müller übertragen könnte, wenn er den aussortierten Weltmeister von 2014 tatsächlich im Mai zurückholen sollte. Noch hält sich Löw diesbezüglich bedeckt.