Die etwas anderen Frühblüher
Iris ist die Göttin des Regenbogens – und nach ihr benannt wurde eine Pflanze, deren Blüten dem Wetterphänomen in nichts nachstehen. Bekannt ist die auch Schwertlilie genannten Iris zwar als Sommerblume. Doch etwa die Netz-iris (Iris reticulata) erblüht schon Ende Februar bis Anfang März. „Einige Wochen später folgt Danford’s Iris“, sagt die Iris-spezialistin Regina Uhl aus Laufen (Südbaden). Während Danford’s Iris mit goldgelben Blüten die Sonne widerspiegelt, bildet die klassische Netz-iris eine große Bandbreite an Farben aus – von Blau wie die Sorten „Harmony“und „Alida“über Violett wie „Pauline“oder Weiß. Eine besondere Sorte ist „Katharine Hodgkin“– seit über 70 Jahren im Handel und keine reine Iris reticulata – mit hellgelben Blüten mit blauen Adern.
Gesetzt werden diese Iris schon im Herbst. Wer das verpasst hat, findet im Frühling im Handel vorgetriebene Exemplare in Töpfen. Die Pflanzen müssen aber unbedingt vor Frost geschützt werden, etwa indem man sie nachts mit Vlies abdeckt.
Es gibt noch eine Gruppe frühblühender Schwertlilien, die Iris barbata-nana oder auch als ZwergIris bekannt. Sie haben keine Zwiebeln, sondern bilden Rhizome, ein System unterirdischer Sprossachsen. Sie wirken wie eine Miniaturform der hohen sommerblühenden Schwertlilien. Ihr Vorteil ist ihre völlige Anspruchslosigkeit und die Winterhärte, erklärt Uhl. Und die Iris barbata-nana vertragen Trockenheit gut.
Oft steht der Bart der Blüte an den Hängeblättern farblich in starkem Kontrast zu diesen. „Die wüchsige Sorte ‚Cat’s Eye‘ hat beispielsweise einen blauen Bart auf maulbeerfarbenen Blütenblättern und bei der weißen Sorte ‚Snow Season‘ ist der Bart lavendelfarben“, zählt Uhl auf. Außerdem duften die Sorten fein und bieten den frühen Insekten ein gutes Nahrungsangebot.
Auch diese Iris-sorten werden schon in der Vorsaison gepflanzt: im späten Sommer. So wachsen sie bis zum Winter gut ein und blühen bereits im kommenden Jahr.