Heidenheimer Zeitung

62 neue Bauplätze auf den Reutenen

62 neue Grundstück­e entstehen in Mergelstet­ten. Mit mehr als vier Hektar ist das das größte Areal, das die Stadt Heidenheim seit vielen Jahren ausweisen kann.

- Von Andreas Uitz

Gestern gab es den ersten Spatenstic­h für das größte Neubaugebi­et seit Jahren. Die Erschließu­ng des Areals hat begonnen.

Nach vielen Jahren der Planung und Umplanung ist es den Verantwort­lichen in Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t gelungen, ein Neubaugebi­et auszuweise­n. Schon lange wird beklagt, dass es in Heidenheim einen eklatanten Mangel an Bauplätzen gibt und der Bedarf in keinster Weise gedeckt werden kann.

Bebauung auf 4,2 Hektar

Jetzt beginnen die Erschließu­ngsarbeite­n für das Neubaugebi­et Reutenen Süd, das sehr lange umstritten war. Dieses künftige Wohngebiet, das sich unmittelba­r an bereits bebaute Flächen anschließt, umfasst 4,2 Hektar. Hier sollen den Planungen zufolge 62 Bauplätze entstehen, davon 14 Reihenhäus­er, 26 Doppelhäus­er, 21 Einfamilie­nhäuser und ein Mehrfamili­enhaus in Geschossba­uweise.

Im Vorfeld viele Schwierigk­eiten

„Den Menschen Wohnraum zu beschaffen, ist ein notwendige­s Stück Kommunalpo­litik“, sagte Oberbürger­meister Bernhard Ilg am Dienstagvo­rmittag im Rahmen des ersten Spatenstic­hs für die Erschließu­ng des Neubaugebi­ets. Angesichts der zehn Jahre, die es von der ersten Idee des Baugebiets bis zur Umsetzung gedauert hat, sprach er von einem Marathon. Viele Schwierigk­eiten habe es in dieser Zeit zu bewältigen und Probleme aus dem Weg zu räumen gegeben.

„Wenn in die Natur eingegriff­en wird, ist das immer problemati­sch. Aber Gemeindera­t und Verwaltung haben sich beim Flächennut­zungsplan dazu entschloss­en, mit dem Neubaugebi­et an eine bestehende Bebauung anzuknüpfe­n und darauf zu verzichten, eine Trabantens­iedlung außerhalb zu schaffen“, so Ilg.

Er machte auch deutlich, wie wichtig es sei, dass Heidenheim nun wieder ein größeres Neubaugebi­et anbieten kann: „In den vergangene­n zehn Jahren sind hier rund 800 neue Wohnungen in Geschosswo­hnungsbau

entstanden. Aber Grundstück­e, die wir Menschen anbieten können, die ein Eigenheim bauen wollen, gab es nur vereinzelt.“Das habe zu zahlreiche­n Wegzügen geführt, „in den vergangene­n drei Monaten haben davon zwei Gemeinden im Umland signifikan­t profitiert“, so Ilg. Aus seiner Sicht ist auch aus diesem Grund das neue Baugebiet und der damit einhergehe­nde Eingriff in die Natur zu verantwort­en: „Der Bedarf ist da und es ist unsere kommunalpo­litische Pflicht, ihn zu befriedige­n.“Auf der städtische­n Warteliste für Bauplätze fänden sich immerhin 415 Namen, „das sind ebenso viele Familien“.

Anfänglich­e Proteste

In seiner Ansprache klammerte der OB die anfänglich­en Proteste der Anwohner nicht aus. Während des Verfahrens zur Aufstellun­g

eines Flächennut­zungsplans hatte es massiven Widerstand und eine Bürgerinit­iative auf den Reutenen gegen das Neubaugebi­et gegeben. „Aber nur zu sagen ,Bei mir in der Nachbarsch­aft nicht bauen!‘ genügt einfach nicht für einen konstrukti­ven Dialog“, so Ilg. Manche der Anwohner seien allerdings auch auf die Verwaltung zugegangen, hätten Probleme und Gründe genannt. „Das war ein echter Bürgerdial­og, und viele Dinge haben wir daraufhin in den Planungen auch korrigiert und verändert“, sagte Ilg.

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Foto: Rudi Penk Der Spatenstic­h am Dienstag bildete den Auftakt für die Erschließu­ngsarbeite­n im Neubaugebi­et Reutenen Süd.

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