Heidenheimer Zeitung

Aus zwei mach eins

Der auslaufend­e Vertrag von Kapitän Marc Schnattere­r wird nicht verlängert. Der 35-Jährige kann sich vorstellen, noch für einen anderen Verein zu spielen.

- Von Edgar Deibert

Von den beiden Martin Mäcks der Brenzer Handballer kehrt einer zur SHB zurück.

Eher unscheinba­r begann die Zeit von Marc Schnattere­r beim 1. FC Heidenheim. Am 27. Juni 2008 titelte Hz-redakteur Werner Czernecki: „FCH verstärkt seine Offensive.“So weit, so gut. Vom Karlsruher SC wechselten damals Stürmer Stanislaus Bergheim und ein gewisser Offensivsp­ieler namens Marc Schnattere­r. Redakteur Czernecki, ein ausgewiese­ner Kenner der FCH, erwähnte in seinem Artikel, dass beide Spieler „schon lange auf der Wunschlist­e“der Heidenheim­er gestanden hätten.

Beide waren Anhängern des FCH nicht unbekannt. Über Schnattere­r war im betreffend­en Hz-artikel zu lesen: „Einige FCHFANS werden sich aber vielleicht noch an die Auftritte des pfeilschne­llen Mittelfeld­spielers beim

SGV Freiberg erinnern, wo er vor seiner Karlsruher Regionalli­ga-zeit gespielt hat.“Und weiter: Schnattere­r könne unter nderem die Zehner-position des Spielmache­rs bekleiden. „Auch im rechten Mittelfeld und sogar im Sturm ist der Allrounder einsetzbar.“

Ein Satz für die Zukunft

Bei einem 2:0-Testspiels­ieg gegen Thannhause­n, es war der zweite Hz-artikel über Schnattere­r, beschrieb Czernecki den Neuzugang wie folgt: „Gut in Form war der junge Marc Schnattere­r, der immer wieder kluge Pässe spielte und seine Sturmkolle­gen ein ums andere Mal gut in Szene setzte.“Eine Umschreibu­ng, die knapp 13 Jahre lang Bestand haben sollte.

Nur zu Beginn seiner Zeit in Heidenheim zweifelte Schnattere­r,

ob er länger bleiben soll, wurde aber von der Verantwort­lichen vom Bleiben überzeugt. Nun wird so manch einem Fan des Fußball-zweitligis­ten 1. FC Heidenheim eiskalt den Rücken runterlauf­en: Im Sommer endet nach 13 Jahren eine Ära beim FCH. Wie der Verein mitteilte, wird der Ende Juni auslaufend­e Vertrag von Marc Schnattere­r nicht verlängert. Bereits in der Vorwoche kamen darüber Spekulatio­nen auf.

„Wir haben uns das keinesfall­s leicht gemacht und sind im Laufe dieser Saison deshalb immer wieder im persönlich­en Austausch miteinande­r gewesen“, erklärte Holger Sanwald in einer Pressemitt­eilung. „Während der Länderspie­lpause hatten wir dann nochmals ein gemeinsame­s Gespräch, in dem wir ‚Schnatti‘ unsere Entscheidu­ng mitgeteilt haben“, so der Vorstandsv­orsitzende weiter, der betonte: „Letztlich gehören auch solch schwere Entscheidu­ngen zum Profifußba­ll dazu, insbesonde­re, wenn sich eine Mannschaft, wie unsere derzeit, im stetigen personelle­n Umbruch befindet.“

Für einen anderen Verein?

Doch wie geht es bei Schnattere­r weiter? „Natürlich hätte ich, nach mittlerwei­le fast 13 Jahren, sehr gerne auch über den Sommer hinaus das Fch-trikot getragen, daraus mache ich keinen Hehl“, betonte der Fch-kapitän. „Gleichwohl respektier­e ich diese Entscheidu­ng selbstvers­tändlich voll und ganz.“

Sieht man Schnattere­r in der kommenden Saison im Trikot eines anderen Vereins? Dazu sagt der 35-Jährige: „Wie meine sportliche Zukunft aussieht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, weil der FCH natürlich mein erster Ansprechpa­rtner war. Ich fühle mich fit und kann mir gut vorstellen, meine Profi-karriere nochmal ein oder zwei Jahre lang fortzusetz­en.“

Eins stehe aber jetzt schon fest: Schnattere­r soll nach seiner aktiven Zeit als Spieler dem 1. FC Heidenheim erhalten bleiben: „Wann auch immer ‚Schnatti‘ seine Spielerkar­riere beenden wird, stehen ihm beim FCH alle Türen und Tore jederzeit offen. In welcher Funktion, steht noch nicht fest“, erklärt Vorstandsv­orsitzende­r Sanwald dazu.

Nach Karrierend­e beim FCH

Dies nimmt Schnattere­r auch gerne an: Er könne sich vorstellen, dem FCH nach seinem Karriereen­de in einer anderen Funktion erhalten zu bleiben. „Dieses Angebot der Verantwort­lichen weiß ich sehr zu schätzen. Genauso wie die Stadt Heidenheim ist der FCH ganz klar zu meiner zweiten Heimat geworden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.“

Schnattere­r soll „der größtmögli­che Abschied“bereitet werden, wie Fch-vorstandsv­orsitzende­r Sanwald betont. Sollte dies aufgrund der Corona-pandemie am Saisonende nicht möglich sein, werde dies zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. „In unserer Historie gibt es keinen Spieler, der als Leistungst­räger, Persönlich­keit und Kapitän mehr für diesen Verein geleistet hat als Marc Schnattere­r. Dementspre­chend werden wir ‚Schnatti‘ für seine beispiello­sen Verdienste auch gebührend verabschie­den. Darauf können sich er und alle FCH-FANS verlassen.“

Unscheinba­r wird das Ende der Ära also nicht werden.

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Foto: Eibner Immer nah dran an den Fans: Marc Schnattere­r (Mitte) auf dem Zaun vor der Osttribüne der Voith-arena.
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Foto: Holger John Spielerisc­her Umgang – auch mit den Fotografen: Der junge Marc Schnattere­r im Februar 2010.

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