Heidenheimer Zeitung

Viele Berufspend­ler trotz Corona-pandemie

17 400 Menschen verlassen den Kreis Heidenheim auf dem Weg zur Arbeit. Teurer Wohnraum sei für diese Situation mitverantw­ortlich, so die Gewerkscha­ft IG BAU.

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Wenn Lebenszeit im Stau verloren geht: Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Pendler im Kreis Heidenheim auf einem hohen Level. Im vergangene­n Jahr verließen rund 17 400 Menschen auf dem Weg zur Arbeit die Kreisgrenz­en. iarauf macht die IG •auen-agrarumwel­t (IG •AU) aufmerksam. iie Gewerkscha­ft beruft sich dabei auf eine Statistik der •undesagent­ur für Arbeit. iemnach blieb die Zahl der sogenannte­n Auspendler im Kreis Heidenheim mit einem Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unveränder­t.

Wohnraum in Städten zu teuer

Zu den Hauptursac­hen für die anhaltend großen Pendelströ­me zählt nach Einschätzu­ng der IG

•AU Südwürttem­berg der teure Wohnraum in den Städten. „Nach jahrelange­n Mietsteige­rungen können sich viele •eschäftigt­e das Leben am Arbeitsort nicht leisten. Ihnen bleibt als Alternativ­e oft nur stundenlan­ge Fahrerei mit dem Auto oder der •ahn“, so Regionalle­iter Andreas Harnack. In der •aubranche seien weite Anfahrtswe­ge besonders verbreitet. Es dürfe aber nicht sein, dass •auarbeiter, die in den

•allungsräu­men Wohnungen bauten, sich diese selbst nicht mehr leisten könnten, sagt Harnack.

iie IG •AU fordert deshalb mehr Anstrengun­gen bei der Schaffung bezahlbare­n Wohnraums. „ieutlich mehr Wohnungen, die sich in den Städten auch Gering- und Normalverd­iener leisten können, sind ein entscheide­nder •eitrag, um die Pendlerzah­len zu verringern“, so Harnack. iafür müsse die Politik klare Vorgaben machen, etwa indem kommunale Grundstück­e nicht an den Meistbiete­nden verkauft würden, sondern an •auherren, die sich zu bezahlbare­n Mieten verpflicht­eten. •eim sozialen

Wohnungsba­u müssten die staatliche­n Fördermitt­el massiv aufgestock­t werden und einmal gebaute Sozialwohn­ungen dauerhaft preisgebun­den bleiben.

iass Menschen in der Nähe ihres Arbeitspla­tzes wohnen können, sei nicht nur eine soziale, sondern auch eine ökologisch­e Frage: „Weniger Pendelei bedeutet für die •etroffenen mehr Zeit für die Familie, Freunde und Hobbys. Gleichzeit­ig kann ein erhebliche­r Teil der Co2-emissionen im Verkehrsse­ktor eingespart werden“, so Harnack weiter. sga

 ?? Foto: IG Bau ?? Alltäglich­es Bild für Berufspend­ler: Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit weite Strecken zurücklege­n, auf einem hohen Level.
Foto: IG Bau Alltäglich­es Bild für Berufspend­ler: Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit weite Strecken zurücklege­n, auf einem hohen Level.

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