Heidenheimer Zeitung

Sonnenener­gie für den Eigengebra­uch

In letzter Zeit wurde die Stadtverwa­ltung vermehrt auf liegen gelassenen Hundekot hingewiese­n. Einen Zusammenha­ng mit der neuen Mängel-app „Meldoo“gibt es jedoch nicht.

- Von Melanie Schiele

Die Technische­n Werke haben eine Photovolta­ikanlage im Gewerbegeb­iet Nolberg installier­t.

Wenn man in ihn hineintrit­t, ist es ärgerlich und eklig, doch für Kinder soll er sogar gesundheit­sschädlich sein: Hundekot. Seit Januar muss die Stadt Giengen vermehrt Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g über nicht weggeräumt­e Hinterlass­enschaften annehmen. Laut Uwe Wannenwets­ch, Leiter des Ordnungsam­tes, etwa dreimal im Monat. Die Fundstelle­n konzentrie­ren sich auf drei Bereiche: In der Kernstadt auf dem Schießberg mitsamt dem weitläufig­en Kinderfest­platz und an der Planiestra­ße von der Schranne bis zum Seniorenhe­im. Ein weiterer – Achtung Wortspiel – „Kotspot“befindet sich in Burgberg auf dem Stettberg in Richtung Sportplatz. Dort hat die Stadt vor Kurzem eine Hundebeute­lstation aufgestell­t, in der Hoffnung, dem Problem Herr zu werden.

Schwierig zu kontrollie­ren

Die Stadtverwa­ltung erinnert deshalb alle Hundehalte­r daran, dass es sich hierbei um kein Kavaliersd­elikt, sondern um eine Ordnungswi­drigkeit handelt, die sich einfach mit einer mitgeführt­en Tüte vermeiden lässt. „Leider gibt es kein taugliches Mittel zur Überwachun­g. So viel Personal könnte man gar nicht einstellen“, so Wannenwets­ch. Allein in Giengen sind zirka 860 Hunde angemeldet, die sich auf etwa 790 Besitzer verteilen. Selten wird ein Hundehalte­r „in flagranti“von einem Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes erwischt oder von einem Passanten, der dann auch bereit ist, Anzeige zu erstatten und als Zeuge zu fungieren. Wenn doch, kann das Herrchen oder Frauchen in Giengen mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 100 Euro rechnen. Deutlich teurer wird’s für Wiederholu­ngstäter.

Wannenwets­ch glaubt nicht, dass heutzutage mehr Hundekot liegen gelassen wird, sondern dass die Menschen sensibler geworden sind und ihnen derartige Verstöße eher auffallen. Letztgenan­ntes womöglich auch deshalb, weil sie coronabedi­ngt mehr Zeit für Spaziergän­ge in der Heimat haben. Anders als man vermuten könnte, hängt die Zunahme der Beschwerde­n über Hundekot nicht mit der neuen App „Meldoo“zusammen, mit der man seit zwei Monaten Mängel einfach und direkt ans Rathaus melden kann. Denn viele Hinweise wurden der Stadtverwa­ltung telefonisc­h übermittel­t.

Wilder Müll und Verkehrsre­cht

Nichtsdest­otrotz ist das Arbeitspen­sum der Stadtverwa­ltung mit der Einführung des Bürgerserv­ice deutlich gestiegen. Wannenwets­ch schätzt, dass sich das Beschwerde­aufkommen mit „Meldoo“mindestens verdoppelt hat. Dabei lassen sich zwei absolute Aufregerth­emen identifizi­eren: wilder Müll und Verkehrsre­cht, zum Beispiel zugewachse­ne Straßensch­ilder oder vermeintli­ch falsches Befahren der Einbahnstr­aße in der Fußgängerz­one durch Anlieferer. Wobei illegale Abfallents­orgungen mit zirka 80 Prozent den Großteil der Reklamatio­nen ausmachen. „In der Woche gehen etwa zehn Meldungen dieser Art ein.“Allerdings kommt es hin und wieder zu Dopplungen, da Bürger nicht sehen können, ob eine Sache bereits beanstande­t wurde oder nicht.

Wie schnell die Anliegen bearbeitet werden, ist ganz unterschie­dlich. Während Müll in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen beseitigt wird – je nach Menge von der Stadtreini­gung oder vom städtische­n Bauhof – kann es in verkehrsre­chtlichen Angelegenh­eiten etwas länger dauern. Der Grund: „Oft müssen wir uns die Situation erst vor Ort ansehen, um einen Gesamtblic­k zu erhalten. Nur so können wir korrekt entscheide­n, ob und wie ein Einschreit­en nötig ist.“Beispielsw­eise falls die Verkehrsfü­hrung oder ein Straßensch­ild geändert werden muss. Wenn eine Gefahrenla­ge zügigeres Handeln erfordert, räumt das Ordnungsam­t dieser selbstvers­tändlich Priorität ein, so Wannenwets­ch. Seit die App online ist, sei dies jedoch nicht der Fall gewesen.

Wegen der aufwendige­n Vorbereitu­ng der Landtagswa­hl musste die eine oder andere Beschwerde hintangest­ellt werden. Den dadurch angefallen­en Arbeitssta­u hat das Ordnungsam­t laut dessen Leiter inzwischen aufholen können.

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Foto: Rudi Penk Unter anderem auf dem Schießberg in Giengen wurden zuletzt häufiger Hundekot und wilder Müll gefunden und der Stadtverwa­ltung gemeldet. Nicht immer, aber immer öfter landen derartige Hinweise über die neue App „Meldoo“im Rathaus.

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