Sonnenenergie für den Eigengebrauch
In letzter Zeit wurde die Stadtverwaltung vermehrt auf liegen gelassenen Hundekot hingewiesen. Einen Zusammenhang mit der neuen Mängel-app „Meldoo“gibt es jedoch nicht.
Die Technischen Werke haben eine Photovoltaikanlage im Gewerbegebiet Nolberg installiert.
Wenn man in ihn hineintritt, ist es ärgerlich und eklig, doch für Kinder soll er sogar gesundheitsschädlich sein: Hundekot. Seit Januar muss die Stadt Giengen vermehrt Beschwerden aus der Bevölkerung über nicht weggeräumte Hinterlassenschaften annehmen. Laut Uwe Wannenwetsch, Leiter des Ordnungsamtes, etwa dreimal im Monat. Die Fundstellen konzentrieren sich auf drei Bereiche: In der Kernstadt auf dem Schießberg mitsamt dem weitläufigen Kinderfestplatz und an der Planiestraße von der Schranne bis zum Seniorenheim. Ein weiterer – Achtung Wortspiel – „Kotspot“befindet sich in Burgberg auf dem Stettberg in Richtung Sportplatz. Dort hat die Stadt vor Kurzem eine Hundebeutelstation aufgestellt, in der Hoffnung, dem Problem Herr zu werden.
Schwierig zu kontrollieren
Die Stadtverwaltung erinnert deshalb alle Hundehalter daran, dass es sich hierbei um kein Kavaliersdelikt, sondern um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die sich einfach mit einer mitgeführten Tüte vermeiden lässt. „Leider gibt es kein taugliches Mittel zur Überwachung. So viel Personal könnte man gar nicht einstellen“, so Wannenwetsch. Allein in Giengen sind zirka 860 Hunde angemeldet, die sich auf etwa 790 Besitzer verteilen. Selten wird ein Hundehalter „in flagranti“von einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes erwischt oder von einem Passanten, der dann auch bereit ist, Anzeige zu erstatten und als Zeuge zu fungieren. Wenn doch, kann das Herrchen oder Frauchen in Giengen mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 100 Euro rechnen. Deutlich teurer wird’s für Wiederholungstäter.
Wannenwetsch glaubt nicht, dass heutzutage mehr Hundekot liegen gelassen wird, sondern dass die Menschen sensibler geworden sind und ihnen derartige Verstöße eher auffallen. Letztgenanntes womöglich auch deshalb, weil sie coronabedingt mehr Zeit für Spaziergänge in der Heimat haben. Anders als man vermuten könnte, hängt die Zunahme der Beschwerden über Hundekot nicht mit der neuen App „Meldoo“zusammen, mit der man seit zwei Monaten Mängel einfach und direkt ans Rathaus melden kann. Denn viele Hinweise wurden der Stadtverwaltung telefonisch übermittelt.
Wilder Müll und Verkehrsrecht
Nichtsdestotrotz ist das Arbeitspensum der Stadtverwaltung mit der Einführung des Bürgerservice deutlich gestiegen. Wannenwetsch schätzt, dass sich das Beschwerdeaufkommen mit „Meldoo“mindestens verdoppelt hat. Dabei lassen sich zwei absolute Aufregerthemen identifizieren: wilder Müll und Verkehrsrecht, zum Beispiel zugewachsene Straßenschilder oder vermeintlich falsches Befahren der Einbahnstraße in der Fußgängerzone durch Anlieferer. Wobei illegale Abfallentsorgungen mit zirka 80 Prozent den Großteil der Reklamationen ausmachen. „In der Woche gehen etwa zehn Meldungen dieser Art ein.“Allerdings kommt es hin und wieder zu Dopplungen, da Bürger nicht sehen können, ob eine Sache bereits beanstandet wurde oder nicht.
Wie schnell die Anliegen bearbeitet werden, ist ganz unterschiedlich. Während Müll in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen beseitigt wird – je nach Menge von der Stadtreinigung oder vom städtischen Bauhof – kann es in verkehrsrechtlichen Angelegenheiten etwas länger dauern. Der Grund: „Oft müssen wir uns die Situation erst vor Ort ansehen, um einen Gesamtblick zu erhalten. Nur so können wir korrekt entscheiden, ob und wie ein Einschreiten nötig ist.“Beispielsweise falls die Verkehrsführung oder ein Straßenschild geändert werden muss. Wenn eine Gefahrenlage zügigeres Handeln erfordert, räumt das Ordnungsamt dieser selbstverständlich Priorität ein, so Wannenwetsch. Seit die App online ist, sei dies jedoch nicht der Fall gewesen.
Wegen der aufwendigen Vorbereitung der Landtagswahl musste die eine oder andere Beschwerde hintangestellt werden. Den dadurch angefallenen Arbeitsstau hat das Ordnungsamt laut dessen Leiter inzwischen aufholen können.