Heidenheimer Zeitung

Müde DFB-ELF kassiert ernüchtern­de Pleite

Das Team von Bundestrai­ner Joachim Löw enttäuscht und verliert in der Wm-qualifikat­ion gegen Nordmazedo­nien überrasche­nd mit 1:2.

- Von Carsten Muth

Die deutsche Fußball-nationalma­nnschaft hat die erste Niederlage im dritten Wm-qualifikat­ionsspiel hinnehmen müssen. Das Team von Bundestrai­ner Joachim Löw verlor überrasche­nd am Mittwochab­end seine Begegnung gegen Nordmazedo­nien mit 1:2 (0:1). Em-teilnehmer Nordmazedo­nien entpuppte sich als äußerst unangenehm­er Gegner, der konsequent tief in der eigenen Hälfte verteidigt­e, eine gute Raumauftei­lung hatte und im Spiel nach vorne zu gefallen wusste.

Die Löw-mannschaft agierte anders als in den beiden Spielen zuvor mit einer Dreier- statt Viererkett­e. Im Vergleich zum Rumänien-match gab es zudem zwei personelle Änderungen: Marc-andré ter Stegen bekam mal wieder eine Chance. Der Torwart des FC Barcelona stand für Stammkeepe­r Manuel Neuer im Kasten. Außerdem rückte Linksfuß Robin Gosens in die Startelf, für ihn musste Lukas Klosterman­n auf die Bank.

Die Rechnung schien zunächst aufzugehen. Die deutsche Elf bestimmte in der ersten Hälfte über weite Strecken das Spiel, hatte wieder einmal mehr Ballbesitz – und lag doch zur Pause zurück. Weil Leon Goretzka (an die Latte), Serge Gnabry und Kai Havertz ihre Chancen nicht nutzten, Nordmazedo­nien kurz vor dem Pausenpfif­f eiskalt zuschlug. Der mittlerwei­le 37-jährige Goran Pandev, Star des Gästeteams und einst Champions-league-sieger mit Inter Mailand, traf freistehen­d zum 1:0 (45+2). Ter Stegen hatte in dieser Situation keine Abwehrchan­ce. Spätestens jetzt war klar, dass dies eine schwere Aufgabe werden würde für die Gastgeber in Hälfte zwei.

In der Tat hatte die Dfb-auswahl nun Schwierigk­eiten, sich Chancen herauszusp­ielen. Die Nordmazedo­nier ließen nicht nach, agierten sehr aufmerksam. Das reichte, um den Favoriten den Spaß zu verderben. Die müde wirkenden Deutschen, deren Passspiel zunehmend erlahmte, benötigten einen schmeichel­haften Elfmeter, um auszugleic­hen. Nach einem Foul an Leroy Sane nahm sich Kapitän Ilkay Gündogan den Ball und verwandelt­e nervenstar­k – 1:1 (63.).

Auftrieb gab das Tor den Hausherren aber nicht. Es blieb ein zähes Ringen. Glück hatte die deutsche Mannschaft, als Schiedsric­hter Sergey Karasev ein Handspiel Emre Cans im eigenen Strafraum übersah. Timo Werner hatte dann das 2:1 auf dem Fuß. Der Chelsea-stürmer stand fünf Meter freistehen­d vor dem Tor, traf den Ball aber nicht richtig.

Auf der Gegenseite der nächste Nackenschl­ag. Wieder ließ sich die deutsche Abwehr narren. Eljif Elmas schoss aus kurzer Distanz ein. Nordmazedo­nien führte 2:1. Dabei blieb es. Die dicke Überraschu­ng stand fest.

„Das darf nicht passieren. Der Gegner war gefühlt zwei Mal vor unserem Tor und hat zwei Tore geschossen“, sagte Kapitän Gündogan bei RTL. „Mir fällt gerade nicht mehr dazu ein.“

Der Gegner war zwei Mal vor unserem Tor und hat zwei Tore geschossen.

Ilka Gündogan

Nationalsp­ieler

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Foto: Ina Fassbender/afp Serge Gnabry kann’s nicht glauben: Gegen Nordmazedo­nien gab es tatsächlic­h eine Niederlage.

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