Start ins Ungewisse
Die Heidenheim Heideköpfe treffen zum Saisonauftakt auf die Disciples aus München-haar. Zuschauer müssen da noch draußen bleiben.
Vergangenes Jahr war alles anders – und dieses Jahr wieder. Die Heidenheimer Baseballer starten am Wochenende aufgrund von Corona mit einer gewissen Unsicherheit, aber dennoch hochmotiviert in ihre 22. Erstligasaison. Dabei haben die Heideköpfe zwei große Ziele: Den europäischen Championscup im Juli und die dritte deutsche Meisterschaft in Folge. Zum Auftakt gastieren am Ostersamstag und -sonntag (jeweils ab 14 Uhr) die Haar Disciples im neuen Hellensteinenergie Ballpark.
Dank Profistatus darf die Baseball-bundesliga loslegen, allerdings beginnt die Nord-gruppe erst im Mai und spielt dann auch nur 14 Partien (im Süden sind es wieder 28). Ob dies letztlich ein Vorteil wegen der geringeren Belastung – vor allem für die Werfer – oder ein Nachteil wegen der fehlenden Spielpraxis ist, wird sich in den Play-offs zeigen.
Dort treffen ab dem 3. Juli – so der aktuelle Plan – wieder die jeweils vier besten Mannschaften aus dem Norden und Süden zum
Viertelfinale aufeinander. Trotz der schwierigen Voraussetzungen ist Heideköpfe-manager Klaus Eckle froh, dass die Saison beginnt. „Es geht ja um den Sport. Die Jungs wollen spielen, die Vorbereitung war gut“, sagt Eckle und fügt mit leichtem Bedauern an: „Die Frage, wie das Ganze finanziert werden kann, schieben wir erst einmal nach hinten.“
Denn zunächst einmal dürfen keine Zuschauer zu den Spielen kommen (siehe Info). Die Kosten – unter anderem für Schiedsrichter – fallen trotzdem an.
Wie stehen die Chancen?
Zum sportlichen: Ob die Hsbler tatsächlich Chancen auf den „Three-peat“haben, ist schwer zu sagen. Im zweiten Corona-jahr gibt es kaum Informationen über die gegnerischen Teams und man wird wohl erst nach zwei, drei Spieltagen sagen können, wie stark die Heidenheimer Konkurrenz in der Südgruppe der 1. Liga ist.
Nur eines dürfte klar sein: Die Rolle des Favoriten geht 2021 in die Oberpfalz. Die Regensburg
Legionäre stellten von den Einzelspielern her vielleicht schon vergangenes Jahr das beste Team, haben sich nun noch den Kader mit dem Us-pitcher Kaleb Bowman verstärkt, der zuletzt sehr erfolgreich in Australien spielte.
Ebenfalls stark einzuschätzen sind die Stuttgart Reds. Der württembergische Rivale hat nach einer starken Saison 2020 (Rang drei im Süden) noch eins draufgesetzt, alle Leistungsträger gehalten und zudem wieder die kroatischen Nationalspieler Toni Horvatic und Kruno Gojkovic verpflichtet.
Auch Mainz sollte ein gutes Team zusammen haben, Mannheim gilt wie immer als Wundertüte und der erste Gegner, die Disciples aus München-haar, hat traditionell eine spielstarke Mannschaft sowie einen herausragenden ausländischen Pitcher. Bleiben noch Ulm und Tübingen, über die nicht viel bekannt ist, die aber aller Voraussicht nach erneut keine Chance auf die Playoffs haben.
Dem allem begegnen die Heideköpfe mit einem kaum veränderten Aufgebot. Die Rolle des ausländischen Werfers im zweiten Spiel nimmt Ross Vance statt Wes Roemer ein. Zudem verstärkt Logan Grigsby wieder den Pitching-kader und im Juni kommt mit Aaron Dunsmore ein weiterer guter Schlagmann hinzu.
Nicht mehr dabei sind der niederländische Werfer Lars Huijer und Jay Pecci, der aber noch als Trainer mithilft. Eine größere Rolle soll den jungen Spielern wie Yannic Walther, Luca Hörger, Konstantin Holl oder Elian Gentner zukommen.
Klare Testspielsiege
In den letzten beiden Vorbereitungsspielen überzeugten die Heidenheimer vergangenes Wochenende vor allem am Schlag. Beim 26:0 über den Zweitligisten Füssen und dem 13:3 gegen Erstliga-konkurrent Ulm schlugen Shawn Larry und Gary Owens je zwei Homeruns, der vor Kurzem zurückgekehrte Amerikaner sogar einen Grand Slam. Auch Johannes Krumm und Luca Hörger beförderten das Spielgerät über den Zaun.