Zweifler sollen sich erkundigen
Leserbrief und Appell, die Coronakrise mit Besonnenheit zu überwinden
Gerade weil durch verstärkte Testung die Anzahl der aufgedeckten Neuinfektionen steigt, spielt sie für mich eine Rolle. Ich denke, dass es solche Fälle waren, die bisher das Infektionsgeschehen nicht nachvollziehbar machten.
Zwei von drei Personen unseres Haushalts müssen „an die Front“. Ich kann nur hoffen, dass in der Schule und am Arbeitsplatz die Schutzmaßnahmen eingehalten werden und keiner diese gefährliche Fracht mit nach Hause bringt.
Keiner wurde bislang getestet. Ich sitze seit einem Jahr im Homeoffice. Das reduziert das Risiko um ein Drittel. Auch ich habe die Einschränkungen satt, auch ich möchte mein normales Leben wieder. Aber ich beiße die Zähne zusammen und halte durch.
Weil ich diese Infektion nicht haben will. Weil ich mitbekommen habe, was diese Infektion anrichtet. Ja, ich kannte jemanden, der an COVID-19 verstorben ist, nachdem er eine Woche unter Beatmung gekämpft hat. Ja, in meiner Familie gibt es einen Fall von Long COVID, der ein Jahr nach der Infektion noch nicht durchatmen kann, ohne dass die Lunge brennt.
Ich appelliere an all die Zweifler, Nörgler und Verschwörungstheoretiker, die der Meinung sind, das Virus sei ja gar nicht so schlimm, sich bei Betroffenen zu informieren. Denn mit welchem Recht fordere ich mein normales Leben ein, wenn das Leben der Betroffenen nie wieder so sein wird, wie vorher? Und ich kann den Schwachsinn nicht mehr hören, irgendjemand hätte ein Interesse, uns dauerhaft einzuschränken.
Dafür sehe ich keinen Grund. Ich rechne damit, dass alle Maßnahmen gestoppt werden, sobald die erforderliche Impfquote erreicht ist.
Da die Impfwilligen in der Mehrzahl sind, sollte dies noch dieses Jahr der Fall sein. Auch danach wird es noch Menschen geben, die an COVID-19 schwer erkranken und sterben. Jeder hat die freie Wahl.