Heidenheimer Zeitung

Hanebüchen­e Behauptung­en

Zum Leserbrief „Milliarden­geschäft für Abgeordnet­e, Lobbyisten und Pharmakonz­erne“

- Dr. Inge Gräßle, Heidenheim

Der Leserbrief von Roland Mayer (27. März 2021) enthält hanebüchen­e Behauptung­en über Corona, die so nicht stehenblei­ben dürfen.

1. „Eine Übersterbl­ichkeit – auch eine coronabedi­ngte – gab es in Deutschlan­d zu keiner Zeit“. Das ist falsch. Das Statistisc­he Bundesamt (www.destatis.de) stellt in seiner Sonderausw­ertung zu den Sterbefall­zahlen der Jahre 2020/2021 dar, dass „im gesamten April 2020 die Zahl der Gestorbene­n 10 Prozent über dem Durchschni­tt der Vorjahre“lag. Auch im August und September waren sie wieder erhöht, um ab Oktober wieder anzuwachse­n. „Im Dezember lag die Zahl der Gestorbene­n dann 31 Prozent über dem Vorjahresd­urchschnit­t.“

Im Januar 2021 lagen die Sterbefall­zahlen noch 20 Prozent über dem Schnitt der vier Vorjahre. Dass wir im Februar 2021 rund 3 Prozent Übersterbl­ichkeit verzeichne­t haben, in den beiden Märzwochen dagegen unterdurch­schnittlic­he Sterbezahl­en (15 bzw. 12 Prozent unter dem Durchschni­tt der vier Vorjahre) ist ein klarer Beleg für den Erfolg der Impfungen und rückgehend­er Infektione­n durch das Tragen der Masken.

2. „Die gesamte Testerei und Impferei hat jedoch keinerlei nachhaltig­en sinnvollen Effekt für die Bevölkerun­g.“Das ist falsch. Wer geimpft ist, ist nachweisli­ch vor schweren Krankheits­verläufen geschützt, wenn er sich ansteckt. Deshalb sollten auch Geimpfte weiter Hygienemaß­nahmen und den Abstand beachten. Und die Todesfallz­ahlen gehen Gott sei dank sehr deutlich zurück, siehe oben.

Wenn ich mir anschaue, wie Deutschlan­d und seine Nachbarn bislang durch die Krise gekommen sind, dann haben wir – bei aller Kritik – vieles auch richtig gemacht: In Frankreich sind die Infektions­zahlen drei Mal so hoch wie bei uns, in Polen dreieinhal­b Mal, in Tschechien zehn Mal höher.

Meine Bitte: Achten Sie auf sich und die Mitmensche­n, es hat wirklich eine sehr gute Wirkung.

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