Vor allem der Klimawandel erschwert das Geschäft
In der Vergangenheit warfen Wälder viel Geld ab. Das ist nicht mehr so. Im Vorjahr betrug der Verlust im Stadtwald 82 000 Euro.
Dich hat’s besonders schwer getroffen, in dieser von Corona bestimmten Zeit: Konzertsäle verschlossen, Theaterbühnen verwaist, Museen zugesperrt. Dabei tut es gerade in den Monaten des verordneten Abstands und des erzwungenen Verzichts not, dem gefühlt immer nach dem gleichen Muster verlaufenden Alltag mit fantasieanregender Unterhaltung und geistigen Reizen zu begegnen.
Vorsichtigen Lockerungsversuchen legt der nächste Lockdown aber postwendend neue Fesseln an, sodass es kreativer Eigeninitiative bedarf, um Dir, liebe Kunst, zu Deinem Recht zu verhelfen. Man denke an die Kunstschaffenden, die ihre Werke in den Schaufenstern mehrerer Heidenheimer Geschäfte ausstellen, und an das vergangenes Jahr auf dem Festplatz veranstaltete Autokino. Und dann taucht ja ab und an irgendwo auf der Welt auch noch ein neues Werk von Banksy auf, jenem unbekannten Streetart-künstler.
Apropos auftauchen: Wer entlang der Arphalde auf den Reutenen unterwegs war, kam bis gestern an einem metallenen Etwas vorbei, dessen rostige Haut von Graffiti überzogen ist. Hatte dort zu Ostern ein mobiler Künstler seinen Zeitgenossen diese Plastik vermacht?
Oder markierte die Konstruktion den Auftakt einer Galerie unter freiem Himmel? Immer wieder blieben Spaziergänger stehen und rätselten, was es mit dem Kasten auf sich hat.
Eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, ist einfacher, als die Banksy’sche Identität zu enthüllen: Sie liegt in einer Zeit, in der es noch keine Kunst war, in unseren Breiten von Dezember bis März genügend Schnee zum Skifahren zu finden. Damals gab es auch an der Arphalde einen kleinen Schlepplift. Irgendwann dürfte der kleine Buckel wohl zu unspektakulär, ein schneereicher Winter zu selten geworden sein, und so verschwanden Motor, Umlenkrolle und Seil. Es blieb nur das schwergewichtige Metallgehäuse. Bis jetzt ein Bagger anrollte und es vom Waldrand an den Weg hievte, hatte viele Jahre lang kaum jemand Notiz von ihm genommen. Sich so beharrlich der öffentlichen Wahrnehmung zu entziehen, ist freilich auch eine Kunst. Passt irgendwie zu diesen seltsamen Tagen. Aber Du liest das ja eh nicht.