Heidenheimer Zeitung

Die Stadt muss selber ran

Die Telekom hat kein Interesse an der Verlegung im Baugebiet Büschelesf­eld II in Stetten. Gemeinsam mit der SWU Telenet konnte aber eine Lösung gefunden werden.

- Von Marita Kasischke

Der freie Markt regelt eben nicht alles – manchmal muss auch die öffentlich­e Hand ran. So nun die Stadt Niederstot­zingen bei der Verlegung der Breitbandr­ohre im Baugebiet Büschelesf­eld II in Stetten, das sich derzeit in der Erschließu­ng befindet.

In der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts musste Hauptamtsl­eiter Andreas Häußler davon berichten, dass die Telekom die Verlegung nach einer Wirtschaft­lichkeitsp­rüfung abgelehnt hat. Sie habe sich dabei auch darauf berufen, dass sie in diesem Fall auch nicht als Grundverso­rger dazu verpflicht­et werden könne, weil die SWU Telenet bereits mit Glas im Ort sei. Daraufhin habe die Stadt mit der SWU nach Lösungen gesucht. Denn schließlic­h sollen die dort entstehend­en Bauplätze nicht ohne Breitbanda­nbindung angeboten werden, damit auch die Telekommun­ikationsve­rsorgung sichergest­ellt ist.

Eine Lösung wurde gefunden

Eine Lösung konnte gefunden werden: Die Stadt Niederstot­zingen gibt die nötigen Tiefbauarb­eiten und die Verlegung der Breitbandl­eerrohre in Auftrag. Sodann werden diese Leerrohre mit Glasfaser belegt, um die Verbindung zu einem funktionsf­ähigen Netz zu schaffen. Mangels Vorliegens eines anderen Anbieters wurde die SWU zur Abgabe eines Angebots aufgeforde­rt.

Dieses liegt nun in Höhe von rund 68 000 Euro vor und beinhaltet die technische Anbindung des Neubaugebi­ets mit Glasfaser vom Verteilers­chrank an der Mitteldorf­straße bis ins Baugebiet. Dieser Auftrag wurde auch einstimmig vom Gremium beschlosse­n.

Damit muss die Stadt nun zunächst investiere­n, ist dann aber Eigentümer­in des Netzes und wird dieses, so der Plan, in der Folge an die SWU Telenet als Betreiberi­n verpachten. „Eine andere Möglichkei­t hat sich nicht ergeben“, so Bürgermeis­ter Marcus Bremer, der sich „froh und dankbar“über den gewonnenen Partner SWU zeigte. Diese Lösung sei auch für eine eventuelle spätere Erweiterun­g des Baugebiets kompatibel.

Im Mai, so hofft Bremer, könne man die Vergabekri­terien in diesem Baugebiet und damit auch die Bauplätze festlegen.

Einstimmig beschlosse­n wurden im Übrigen auch die Ausschreib­ung der Kanalsanie­rung für den Bereich Burgberger Straße 1 und Helmut-hartmann-straße in einem Umfang von rund 358 000 Euro sowie die Ausschreib­ung der Kanalreini­gung und Inspektion in Stetten und Lontal, die 155 Schächte und 4550 Meter Kanäle umfasst. Die Kosten dafür wurden mit rund 45000 Euro veranschla­gt.

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Foto: stock.adobe.com/gundolf Renze Gemeinsam mit der SWU Telenet wird die Stadt Niederstot­zingen im künftigen Neubaugebi­et Büschelesf­eld II für Breitband sorgen.

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