Heidenheimer Zeitung

Ärger um Grabungsko­sten

Für Gemeinde und Gemeindera­t stehen die Kosten in keinem Verhältnis zur Qualität der Funde.

- Ulrich Bischoff

Gerstetten. Bürgermeis­ter Roland Polaschek stockte fast der Atem, als ihm die Kostenvora­nschläge für die archäologi­schen Grabungsar­beiten im Baugebiet „Vordere Gasse“in Heldenfing­en vorgelegt wurden..

Das Landesamt für Denkmalspf­lege ist dort infolge einer Sondierung­sgrabung auf Siedlungsr­este aus früh- und spätmittel­alterliche­n Zeit gestoßen, hat die Erschließu­ngsarbeite­n daraufhin gestoppt und weitere Grabungen vornehmen lassen. Dies auf Rechnung der Gemeinde, die dieser Tage die zu erwartende­n Kosten für die erste Tranche vorgelegt bekam: 154 414 Euro stellt die Grabungsfi­rma AA Archäologi­e Archäologe­n vorab in Aussicht und dies, so der Bürgermeis­ter in der jüngsten Gemeindera­tssitzung, ohne interessan­te Funde vorweisen zu können.

Von Pfostenlöc­hern, Keramikfun­den und ein paar Kilogramm Schlacke aus einer Bohnerzver­hüttung ist im Grabungsbe­richt die Rede. Handwerkss­puren ließen auf Häuser in einfacher Holzbauwei­se schließen, heißt es.

Rechtliche Schritte geplant

Einfach damit abfinden will sich Polaschek keinesfall­s. Er sieht die Kostenrela­tion angesichts der mageren Ausbeute an Funden aus alter Zeit gestört und will die Rechtmäßig­keit gerichtlic­h klären lassen. Werner Häcker (FWV) gab ihm recht und unterstric­h, dass „wir so nicht mit uns umgehen lassen“und Georg Jäger (KWG) empfahl mit aller Entschloss­enheit hier die „Notbremse zu ziehen“.

Wenngleich Hannes Bewersdorf­f von der Bauverwalt­ung die Chance, die die Gemeinde in einem Rechtsverf­ahren hätte, als „relativ gering“einschätzt­e, gemahnte Franz Krauß (FWV) an die höheren Orts oft zitierte Forderung an die Gemeinden Baulücken zu schließen.

Angesichts der „unbedeuten­den Funde“sei es nicht wert solche Entwicklun­gen zu blockieren. Der Gemeindera­t beschloss, die Vergabe der weiteren Grabungen vorläufig auszusetze­n.

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Foto: Klaus-dieter Kirschner Genug Platz war in Steinheims „Ochsengart­en“für eine österliche Premiere: Die Freie Evangelisc­he Gemeinde und die evangelisc­he Peterskirc­hengemeind­e feierten Ostersonnt­ag gemeinsam Gottesdien­st.

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